Jahrelang war Bionorica vom Erfolg verwöhnt, doch jetzt kommt es geballt: Krise in Russland, Probleme mit dem Cannabis-Präparat Kachexol und jetzt auch noch Konkurrenz zum wichtigsten Produkt Sinupret. Doch in Neumarkt lässt man sich keine Nervosität anmerken. Angesichts der wissenschaftlichen Datenlage geht Firmenchef Professor Dr. Michael Popp nicht davon aus, dass die Newcomer dem Original das Wasser reichen können. Schließlich habe man „das beste Sinupret aller Zeiten“.
In einem neun Jahre andauernden Prozess hätten die potenziellen Wettbewerber vergeblich versucht, eine bezugnehmende Zulassung zu Sinupret vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu erhalten. „Diese wurde jedoch aufgrund der unzureichenden Datenqualität verweigert. Selbst der Rechtsweg bis hin zum Bundesverwaltungsgericht scheiterte“, so Popp.
Da es nicht gelungen sei, die Äquivalenz zu Sinupret darzustellen, habe das BfArM nun lediglich eine vereinfachte „traditionelle Registrierung“ mit einer vom Original Sinupret abweichenden Indikationsstellung erteilt. Popp: „Es handelt sich bei den jetzt registrierten Produkten also keineswegs um ‘Generika’“.
Dies sei umso relevanter, als die Patienten seit vielen Jahren positive Erfahrungen mit Sinupret gesammelt hätten. „Sinupret ist mit seiner standardisierten und herausragenden pharmazeutischen Qualität und dem mit klinischen Studien unterlegten Wirknachweis ein Paradebeispiel für evidenzbasierte Phytomedizin.“
Solche Nachweise haben die Konkurrenten laut Popp nicht. Er geht davon aus, dass deren Produkte in ihren Inhaltsstoffen nicht identisch mit Sinupret sein werden: „Jeder weiß, dass unterschiedliche Ausgangsstoffe, unterschiedliche Kultivierung und Behandlung der Pflanzen nach der Ernte unterschiedliche Produkte hervorbringen.“
Nachahmer ohne Äquivalenznachweis könnten sich also nicht auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien zu Sinupret beziehen, argumentiert Popp. „Ärzte, Apotheker und Patienten werden daher ihre positiven Erfahrungen und die wissenschaftliche Evidenz von Sinupret nicht auf Nachahmer-Produkte übertragen, da diese entsprechende Wirknachweise gerade nicht erbringen können.“
Er geht deshalb davon aus, dass „die einzigartige pharmazeutische Qualität, verknüpft mit einem wissenschaftlich belegten Wirknachweis von Sinupret, auch weiterhin exklusives Vertrauen besitzen wird“.
Ohnehin sei man bereits einen Schritt weiter: Das Ende 2012 eingeführte „Sinupret extract“ sei eine neue Generation, die mit der vierfachen Konzentration an Ausgangsmaterial und dem völlig neuartigen Extraktionsverfahren ein „komplett neues Niveau pflanzlicher Arzneimittel“ darstelle. Popp ist überzeugt: „Die Mehrzahl der Ärzte, Apotheker und Patienten sind bereits überzeugt von diesem neuen Niveau pflanzlicher Medizin mit überlegener Wirksamkeit und wenden schon heute nur noch das ‘beste Sinupret aller Zeiten’ an. Etwaige Nachahmerprodukte werden also aus verschiedenen Gründen ins Leere laufen.“
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