Corona-Impfungen

Bionorica-Chef: Großes Vertrauen in Sputnik V

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Berlin -

Bionorica-Chef Professor Dr. Michael Popp hat sich für den Einsatz des russischen Impfstoffes Sputnik V ausgesprochen. Die dortigen Forscher hätten viel Erfahrung mit Impfstoffen, sagt er. Der oberpfälzische Phytohersteller pflegt seit mehr als 20 Jahren Geschäftskontakte nach Russland.

Russland ist für Bionorica der wichtigste Auslandsmarkt. Das Land spielt in der Unternehmensstrategie eine zentrale Rolle. Im vergangenen Jahr etwa konnten die rückläufigen Verkäufe hierzulande mit Absatzsteigerungen in Russland stabilisiert werden. „Wir sind seit über zwei Jahrzehnten im russischen Markt mit unseren Präparaten vertreten und kennen viele Top-Wissenschaftler und Ärzte dort. Es sind Spitzenmediziner in ihren Fachgebieten.“

Popp spricht sich für einen Einsatz des russischen Impfstoffes Sputnik V aus. Er sei vor kurzem von der Ständige Impfkommission (Stiko) als „guter Impfstoff bezeichnet“ worden. „Dazu die Publikation in ‚The Lancet‘ – und die Europäische Arzneimittelagentur EMA prüft bereits die Zulassung. Nach aktuellem Kenntnisstand habe ich also großes Vertrauen in die hohe Wirksamkeit von Sputnik V.“ Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält das russische Vakzin für eine Alternative.

Impfungen seien der Schlüssel zu schrittweisen Lockerungen und wieder mehr Normalität, die sich jeder herbeisehne, so Popp. Mit Blick auf das Familienunternehmen will er auch dort die Impfungen der Belegschaft vorantreiben. „Wir beabsichtigen, unseren Mitarbeiter:innen in Deutschland entsprechend der aktuell bestehenden Stiko-Priorisierung ein Impfangebot im Unternehmen unterbreiten zu können, sobald es möglich ist.“ Man stehe mit den zuständigen Behörden und dem betriebsärztlichen Dienst in engem Austausch.

Auf einen Impfstoff will sich Popp dabei nicht festlegen: Alle zugelassenen Impfstoffe seien denkbar, sagt er. Die Kosten würde das Unternehmen übernehmen. Bionorica beschäftigt in Deutschland rund 1000 Mitarbeiter. Anfang 2020 mussten rund 200 Beschäftigte in Kurzarbeit gehen, die Mehrheit davon waren im Außendienst tätig.

Der russische Impfstoff wird bereits in mehreren Ländern außerhalb Russlands gespritzt. Auch einige EU-Länder wie der Inselstaat Zypern wollen das Präparat auch ohne EU-Zulassung anwenden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bot Russland Unterstützung bei weiteren Schritten für den russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ an. Voraussetzung für eine mögliche Kooperation sei aber eine Zulassung des Präparats in der EU. Bei einer Impfung mit „Sputnik V“ sind zwei Injektionen nötig. In Russland wird damit bereits seit Dezember geimpft.

 

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