„Die besten Schmerzmittel ohne Rezept“ stellte Bild in der vergangenen Woche vor. Die Leser erhielten im „Schmerzmittel ABC“ Auskunft über Indikation und Nebenwirkungen. Einige Aussagen sind zumindest überraschend.
In deutschen Apotheken werden laut Bild pro Jahr OTC-Schmerzmittel „im Wert von über 500 Millionen Euro verkauft“. Die üblichen Verdächtigen sind Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure (ASS) und Naproxen.
ASS sei „der Schmerzmittelklassiker“ und könne bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber angewendet werden. Der Wirkstoff erhöhe jedoch die Blutungsgefahr und hemme die Bildung des Magenschutzes, was zu Magenbeschwerden, Geschwüren und Magen-Darm-Blutungen führen könne.
Diclofenac sei „ein Entzündungs- und Schmerzstiller“. Bei einem Wirkeintritt von „meist 30 bis 60 Minuten könne der Effekt vier bis zwölf Stunden anhalten. Diclofenac habe eine „sehr gute entzündungshemmende Wirkung“ und komme bei Gelenkschmerzen, rheumatischen Beschwerden und Rückenschmerzen zum Einsatz.
Die Bild schreibt Ibuprofen ein „ähnliches Wirkprofil wie Diclofenac“ zu. Weiter heißt es: „Die Wirkung hält meist vier bis sechs Stunden an. Sie tritt nach rund 390 Minuten ein“. Die Fachinfo schreibt dem nicht-steroidalen Antirheumatikum (NSAR) einen deutlich schnelleren Wirkeintritt zu: „Maximale Plasmaspiegel werden nach oraler Gabe einer normal freisetzenden Arzneiform nach ein bis zwei Stunden erreicht“. Johnson & Johnson verspricht für Dolormin extra (Ibuprofen -Lysinat): „Der Wirkeintritt beginnt meist schon nach 15 Minuten“.
Das NSAR könne laut Bild in niedrigen Dosierungen von 200 mg bei Kopf- und Gliederschmerzen, Zahn- und Regelschmerzen sowie Fieber eingesetzt werden. In Dosierungen zu 400 mg „kommen entzündungshemmende und antirheumatische Effekte hinzu, die bei Gelenkbeschwerden positiv sind“. Die maximale Tagesdosis von 1200 mg sollte nicht überschritten werden.
Paracetamol zähle zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Analgetika. Korrekt angewendet gehöre der Wirkstoff gar zu den „sichersten Schmerzmitteln, allerdings auch zu den schwächsten“. Bleibe die gewünschte schmerzstillende Wirkung aus, bestehe die Gefahr der Überdosierung und Leberschädigung. Ein Dauergebrauch führe zu Nierenschäden, schreibt die Bild und mahnt auch für Paracetamol die exakte Dosierung einzuhalten.
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