Betaisodona kommt jetzt von Hermes APOTHEKE ADHOC, 16.11.2018 09:44 Uhr
Partnerschaft für Traditionsmarke: Bei topischen Antiseptika mit Jod aus der Apotheke denkt man als Erstes an Betaisodona. Die Marke soll nun revitalisiert werden. Ab sofort vermarktet Hermes die OTC-Produkte von Mundipharma.
Das Kooperationssortiment umfasst Präparate aus dem Bereich der topischen Antiseptika. Zum Portfolio gehört nicht nur die Dachmarke Betaisodona, unter der verschiedene Darreichungsformen als Lösung, Salbe, Wundgaze und Mundantispetikum auf dem Markt sind, sondern auch Repithel, ein PVP-Jod-haltiges Hydrogel.
„Die gemeinsame Partnerschaft setzt voll auf den Vertriebskanal Apotheke und will durch die Revitalisierung der Marken beim Endverbraucher neue Chancen für den Apotheker eröffnen“, teilt Hermes mit. Ziel der Kooperation ist es, vor allem der Traditionsmarke Betaisodona einen neuen Schub zu verleihen und die Apotheke als kompetenten Ort der Wundversorgung zu stärken. Betaisodona ist beinahe in jeder Apotheke als Lagerartikel zu finden. Nun gilt es die Präparate aus dem Schub wieder zurück in die Sichtwahl der Apotheken zu bringen und „für eine gezielte Nachfrage zu sorgen“. Über die Marketingstrategie wird jedoch noch nichts verraten. Soviel ist sicher: die Kooperation startet ab sofort.
Hermes bietet ein breites Sortiment über Nahrungsergänzungsmittel von Biolectra, Cevitt, Multivit und Topfitz, die OTC-Marken Doc, Optovit und Superpep sowie seit September 2017 das Erkältungsspray Algovir (Carragelose). Firmenchef Jörg Wieczorek hat bereits Vertriebskooperationen für die prominenten Marken Anti-Brumm (Vifor) und Omron gewinnen können.
Das Familienunternehmen wurde 1907 von Franz Gradinger gegründet und wird seit 1970 von seinem Enkel Johannes Burges geführt. Die Firma war ursprünglich als Teehersteller gestartet. Heute beschäftigt der OTC- und Lohnhersteller 750 Mitarbeiter am Hauptsitz, in der österreichischen Zentrale in Wien sowie in den beiden Produktionsstandorten in Wolfratshausen und Wolfsberg/Österreich. 2016 wurde ein Jahresumsatz von rund 123 Millionen Euro erwirtschaftet. Davon entfällt knapp die Hälfte auf die Lohnherstellung. Jährlich werden rund 90 Millionen Packungen produziert, vor allem Brausetabletten. Im Mass Market ist Hermes außerdem an Bad Heilbrunner beteiligt. Die angeschlagene Handelsmarke Bio-Garten wurde 2014 verkauft.
Ab November übernimmt Stefan Walk, der zuvor bei Hexal die Leitung der Business-Unit OTC inne hatte, bei Hermes die Marketingleitung. Auf ihn warten in Großhesselohe bei München „perspektivische Aufgaben“, wie es offiziell heißt. So sollen das OTC-Geschäft weiter ausgebaut, strategische Marktpositionen besetzt und Marktanteile gewonnen werden. Walk ist gespannt auf die neuen Herausforderungen: „Nach über 20 Jahren Konzern freue ich mich auf die gestalterischen Spielräume, die Hermes als inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen bietet.“
Die Kompetenzen von Mundipharma liegen in den Bereichen Atemwegserkrankungen, Biosimilars, Onkologie und Substitutionstherapie. Zuletzt hatte das inzwischen 50 Jahre alte Unternehmen seine Zelte in Limburg abgebrochen. Mundipharma ist jetzt offiziell ein Frankfurter Unternehmen und startete am neuen Standort gleich mit einer Übernahmemeldung. Mit dem Erwerb von Cinfa Biotech will Mundipharma nach eigenen Angaben den nächsten Schritt machen: Biosimilars nicht nur vertreiben, sondern auch selbst entwickeln. „Die Transformation von Mundipharma ist erfolgreich gelungen und wir blicken positiv in die Zukunft“, befindet Geschäftsführer Anders Fogstrup. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern mehr Patienten Zugang zu bezahlbaren Behandlungsalternativen zu ermöglichen.“