Bakterielle Vaginose

Betadine: Betaisodona bekommt Zuwachs

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Berlin -

Das Betadine Vaginalgel BV von Hermes bildet einen natürlichen Schutz für die Scheidenflora. Hierdurch können Symptome rasch gelindert werden. Auch der möglicherweise bestehende unangenehme Geruch wird eingedämmt, laut Hersteller bereits nach dem ersten Behandlungstag. Die Buchstaben „BV“ stehen für bakterielle Vaginose – ein Krankheitsbild, was häufig mit Scham behaftet ist und oftmals rezidiviert. Die Standardtherapie sieht Antibiotika vor. Das neue Gel kann laut Hersteller betroffenen Frauen bei der Therapie ganz ohne Antibiotika helfen.

Geht es um den Intimbereich, sind viele Frauen gehemmt und schämen sich. Der Gang zum Arzt bleibt mitunter aus, selbst die Beratung in der Apotheke ist vielen Kundinnen unangenehm. Dabei sind vaginale Infektionen keine Folge von mangelnder Hygiene. Im Gegenteil – oft ist eine übertriebene Intimpflege die Ursache. Durch sie wird die natürliche Vaginalflora gestört und aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Folge können Infektionen sein.

Hermes bietet mit dem Betadine Vaginalgel nun eine neue Möglichkeit der Behandlung von bakteriellen Vaginosen. Die Anwendung erfolgt einmal täglich, am besten vor dem Zubettgehen. Um die benötigte Menge exakt dosieren zu können, liegt der Packung ein Applikator bei, der auf die Tube aufgeschraubt werden kann. Durch Drücken der Tube kann die Anwenderin die Menge dosieren. Die Gesamtdauer der Therapie beträgt eine Woche, wobei erste Linderungen sich bereits nach 24 Stunden einstellen sollen. Auch zur Prophylaxe kann das Gel angewendet werden, dann jedoch nur jeden zweiten Tag. Die Anwendung kann auch während der Periode erfolgen. Frauen, die zu häufigen Rezidiven neigen, wird die Anwendung nach dem Geschlechtsverkehr empfohlen.

Die Tube enthält 40 Gramm. Pro Anwendung werden 5 ml entnommen, sodass eine Tube für einen Therapiezyklus ausreicht. Der Verpackung liegen insgesamt sieben Applikatoren bei, sodass eine hygienische Anwendung erfolgen kann. Der Wirkstoff ist Astodrimer-Natrium. Das Gel enthält den Wirkstoff in 1-prozentiger Konzentration. Zusätzlich enthaltene Laktobazillen stärken die körpereigene Vaginalflora, sodass es zu weniger Rezidiven kommt.

Wirkstoff Astodrimer-Natrium

Astodrimer-Natrium gehört zu der Grupper der Dendrimere. Als Dendrimere werden chemische Verbindungen bezeichnet, deren Struktur aufgrund von sich wiederholenden Einheiten eine radiale Symmetrie ergeben_ In der Mitte befindet sich ein Kern, von dem aus die Verzweigungen abgehen, sodass ein kreisförmiges Gebilde entsteht. Die Verzweigungen bestehen aus regelmäßig angeordneten Makromolekülen. Als Art Micelle können die wasserunlöslichen Bestandteile lipophile „Gäste“ – also Keime – aufnehmen. So entsteht eine Art Schutzschild. Sie können auch als Träger für Gastmoleküle wie Medikamente, Bindemittel und Schmiermittel dienen.

Der Wirkstoff Astodrimer-Natrium wirkt nicht nur gegen die bakterielle Vaginose. Auch bei Virusinfektionen zeigt der Arzneistoff Wirksamkeit. Bereits 2014 wurden Kondome mit Astodrimer-Natrium-haltiger Gleitmittelbeschichtung in de USA vermarktet. Ob die Verbindung tatsächlich gegen HIV, Herpes & Co. wirksam ist, wird aktuell noch untersucht. Hierzu laufen verschiedene Studien der Phase-I/II.

Hohe Rezidivquote

Bei bis zu drei Viertel der betroffenen Frauen kommt es innerhalb von drei Monaten nach einer antibiotischen Behandlung zu einem Rezidiv. Als Goldstandard innerhalb der medikamentösen Therapie gilt die Gabe des Antibiotikums Metronidazol – das Nitroimidazol wirkt sehr gut gegen anaerobe Bakterien. Amoxicillin oder Clindamycin können als Alternative verordnet werden. Bei Metronidazol stehen oral und vaginal anzuwendende Präparate zu Verfügung. Bei Schwangeren kann der Wirkstoff ab dem vierten Monat eingesetzt werden. Dennoch können Frauen auch Prophylaxe betreiben und durch Gele und Cremes Rezidive verhindern.

 

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