Sterilherstellung

BerlinApotheke: Medios übernimmt Produktion APOTHEKE ADHOC, 12.03.2018 14:20 Uhr

Medios statt BerlinApotheke: Der Herstellbetrieb weitet sein Geschäft um nicht-zytostatische Produkte aus. Foto: Medios
Berlin - 

Der Herstellbetrieb Medios will weitere Geschäftsbereiche der BerlinApotheke übernehmen. Konkret soll die Sterilherstellung nicht-zytostatischer Produkte unter das Dach des börsennotierten Unternehmens gebracht werden, das aus der Apotheke hervorgegangen war. Die Apothekeninhaber Manfred Schneider – bereits heute Vorstandschef und Mehrheitsaktionär bei Medios – sowie Anike Oleski sollen neue Aktien erhalten.

Um welche Produkte es sich handelt, war zunächst nicht zu erfahren. Es soll aber ebenfalls um Infusionslösungen gehen und nicht um das klassische Rezepturgeschäft mit Salben und Kapseln. Der Geschäftsbereich Medios Manufaktur ist auf die Herstellung von Sterillösungen für die Onkologie spezialisiert; Medios Individual produziert Virustatika- und Antibiotikalösungen sowie parenterale Ernährungslösungen. Mit Medios Pharma gehört auch ein Spezialgroßhändler zum Unternehmen.

Finanzchef Matthias Gärtner sagte: „Mit der Übernahme der Betriebsteile und dem Ausbau des Herstellbetriebs für nicht-zytostatische Produkte können wir unseren dynamisch wachsenden Geschäftsbereich Patientenindividuelle Zubereitungen weiter vergrößern und unserem Ziel, der führende Anbieter von Specialty Pharma Lösungen in Deutschland zu werden, einen weiteren Schritt näher kommen.“ Die Betriebsteile sollen noch in diesem Jahr komplett in die Gruppe integriert werden und ab Juni 2018 die Produktion aufnehmen. „Damit werden sie ihr Potential ab 2019 voll entfalten und einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis leisten.“

Medios plant unter Berücksichtigung dieser Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 mit einem Konzernumsatz in Höhe von rund 320 Millionen Euro (2017: 253 Millionen Euro) und einen Vorsteuergewinn von 11 Millionen Euro (2017: 8 Millionen Euro).

Medios war vor einem Jahr an die Börse gebracht worden. Kurz darauf fiel der Startschuss für eine neue Produktionsstätte; später übernahm die Firma einen Standort des Konkurrenten GHD. Schneider hatte außerdem im Rahmen einer strategische Allianz 5 Prozent der Anteile an den aus der Hamburger Cranach-Apotheke von Martin Hesse hervorgegangenen Spezialgroßhändler Cranach Pharma abgegeben.