OTC-Hersteller

Bene hat einen neuen Chef Marion Schneider, 21.11.2017 09:08 Uhr

Berlin - 

Wechsel an der Spitze von Bene Arzneimittel. Geschäftsführer Dr. Günter Auerbach hat das Unternehmen Ende Oktober verlassen. Seinen Posten übernimmt vorübergehend Frank Tischler, Gründer und Geschäftsführer der portugiesischen Tochterfirma Bene Farmaceutica.

Auerbach kam 2013 in das Münchner Unternehmen und löste die Firmeninhaber Dr. Harald Benend und Dr. Helmut Benend an der Spitze ab. Zuvor arbeitete er zwölf Jahre lang bei der auf Krebstherapien spezialisierten Entwicklungsfirma Isarna (früher: Antisense), zuletzt als stellvertretender Geschäftsführer. Dort verantwortete er unter anderem den Bereich Business Operations. Von 1998 bis 2000 leitete er bei Bayer das Labor Molekularbiologie und Proteinchemie. Laut Bene wird er auch nach seinem Weggang in der Pharmaindustrie tätig bleiben.

Tischler führt bereits seit 2009 die Geschäfte in Lissabon. Desweiteren fungiert er seit Jahren als Sprecher des Beirats, dem neben ihm auch die Benend-Brüder angehören. Bevor Tischler zu Bene kam, war er ein Jahr Managing Director bei Accel Farma und 16 Jahre Financial Director bei Neo-Farmaceutica.

Bene feiert 2019 das 70-jährige Jubiläum. Firmengründer Dr. Wilhelm Benend hatte in einem kleinen Labor den Wirkstoff Natrium-Pentosanpolysulfat (NaPPS) entwickelt. 1949 sicherte er sich die Markenrechte an Thrombocid, einer Salbe gegen Venenentzündungen. Im gleichen Jahr gründete er die Dr. Wilhelm Benend K.G. in Geretsried und begann kurz darauf mit dem Vertrieb in Deutschland.

Zwei Jahre später zog das Unternehmen an einen ersten eigenen Standort. Auch das Sortiment wurde erweitert: 1956 wurde der Schleimlöser Tacholiquin eingeführt, 1959 kam Ben-u-ron erstmals in klassischer Tablettenform auf den Markt. Heute bietet Bene den Wirkstoff in verschiedensten Dosierstärken und Darreichungsformen an.

Seine Söhne, die beide Apotheker sind, übernahmen 1995 das Geschäft. Der Kern des Unternehmens liegt auf Fertigarzneimitteln. Die bekannteste Marke ist das Schmerzmittel Ben-u-ron, das in den 1950er Jahren auf den Markt kam und auch noch heute den meisten Umsatz generiert. In München setzt man aber auch auf Nischenmärkte bei Medizinprodukten und Kosmetika. Außerdem ist Bene als Lohnhersteller tätig.

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) hat Bene 2012 das Projekt Schmerz-Apotheken. Apotheker und PTA können sich in Fortbildungen für die Beratung von Schmerzpatienten fit machen. Bei Erfolg erhält die Apotheke ein Prüfsiegel. Gehe und Pfizer unterstützen das Projekt. Sie übernehmen einen Großteil der Fortbildungskosten. Apotheken, die das Zertifikat erhalten haben, werden auf der Internetseite der DGS und der Deutschen Schmerzliga gelistet.