Das Kontrazeptivum Belara (Ethinylestradiol, Chlormadinonacetat) gehörte bislang zu den umsatzstärksten Produkten des Aachener Pharmaherstellers Grünenthal. 2010 steuerte das Präparat 20 Millionen Euro zum Gesamtumsatz von 910 Millionen Euro (plus 3,3 Prozent) bei. In diesem Jahr muss Grünenthal ohne Belara auskommen: Ende 2010 verkaufte das Unternehmen seine Kontrazeptiva-Sparte für 236,5 Millionen Euro an den ungarischen Pharmahersteller Gedeon Richter.
Grünenthal will sich auf Analgetika konzentrieren. Im vergangenen Jahr setzte der Hersteller in dieser Sparte 417 Millionen Euro (plus 6 Prozent) um. Umsatzstärkste Produkte waren die Betäubungsmittel Transtec Pro (37 Millionen Euro) und Norspan (25 Millionen Euro). Rund ein Fünftel seines Geschäfts macht Grünenthal in Deutschland; der Nettogewinn lag zuletzt bei knapp 10 Prozent des Umsatzes.
„Mindestens alle fünf Jahre wollen wir ein neues, innovatives Schmerzmittel auf den Markt bringen“, sagte Grünenthal-Chef Harald F. Stock. Beinahe ein Viertel des Umsatzes werde in Forschung und Entwicklung investiert. Für 2011 erwartet Grünenthal einen Umsatz auf Vorjahresniveau. 2015 will das Unternehmen 1,5 Milliarden Euro umsetzen - unter anderem sollen die Märkte in Lateinamerika und den USA zum Wachstum beitragen.
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