Kosmetikhersteller

Beiersdorf: Doppelter Abgang

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Berlin -

Beiersdorf bekommt einen neuen Konzernchef. Stefan Heidenreich wird das Unternehmen verlassen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Über den Weggang Heidenreichs war bereits im Frühjahr spekuliert worden.

Der Aufsichtsrat von Beiersdorf und Heidenreich haben sich heute auf ein Ende seiner Amtszeit verständigt. Die Entscheidung sei „freundschaftlich“ geschlossen worden, heißt es aus Hamburg. Der Betriebswirt kam 2012 zum Kosmetikkonzern. Er wird Beiersdorf maximal bis Ende 2019 führen. Bestellt der Aufsichtsrat zu einem früheren Zeitpunkt einen Nachfolger, wird er sein Amt entsprechend vorher abgeben.

Heidenreich ist im Vorstand für Unternehmensentwicklung und Interne Revision, Supply Chain (Einkauf/Produktion/Logistik) sowie die Länder Deutschland, Schweiz und Japan zuständig. Zuvor war er für den schweizerischen Lebensmittelkonzern Hero als Vorstandsvorsitzender tätig. Von 1994 bis 1996 war er bei Bertelsmann unter anderem für den Vertrieb verantwortlich.

Nach seinem Studium in Kiel wechselte Heidenreich zunächst zum Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G). Nach fünf Jahren verließ er den Konzern und war für Reckitt Benckiser (RB) als Marketing Director für Osteuropa, die Tschechische Republik und Slowakei tätig.

Im Vorstand gibt es weitere Veränderungen. Auch Finanzchef Jesper Andersen verlässt den Konzern. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. „Beiersdorf dankt Jesper Andersen für seine nachhaltigen Ergebnisse hinsichtlich Kostendisziplin und Effizienz“, sagte Reinhard Pöllath, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Als seine Nachfolgerin wurde Dessi Temperley bestimmt. Sie besitzt mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen leitenden Funktionen im Finanzbereich und war seit 2004 für Nestlé tätig.

Beiersdorf stellt die Apothekenkosmetik Eucerin und La Prairie her sowie die Pflastermarken Hansaplast, ABC, Guttplast gegen starke Verhornungen und ab September Thermaplast. Im Mass Market ist der Konzern vor allem für Nivea bekannt. Weitere Marken sind Labello, 8x4, Florena und Atrix. Zudem gehört Tesa seit 2001 zum Konzern, der mehrheitlich im Besitz der Familie Hertz (Tchibo, Blume2000) ist.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Konzern mit rund 19.000 Mitarbeitern rund 7,1 Milliarden Euro (plus 6 Prozent) Umsatz. Das Wachstum lag im Consumer-Bereich sowie bei Tesa laut Konzernangaben deutlich über dem Markt. Die Verkaufserlöse mit der Marke Eucerin stiegen um 3 Prozent, bei Hansaplast waren es 4 Prozent. Die hochpreisige Kosmetik La Prairie wuchs um 12 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Beiersdorf ein Umsatzplus zwischen 4 und 5 Prozent.

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