Bei Beiersdorf drängt der Großaktionär Maxingvest auf Einigkeit: Wie Manager Magazin und Handelsblatt berichten, soll die Holding eine neue Rechtsform bekommen, sodass kein Erbe ohne die Zustimmung der anderen aussteigen kann.
Laut den Berichten soll Maxingvest von einer Aktiengesellschaft auf eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt werden. Dadurch bleibt die Kontrolle bei der Komplementärin, selbst wenn Kommanditanteile verkauft werden. Durch ähnliche Konstruktionen haben sich die Eigentümerfamilien etwa bei Merck und Fresenius die Kontrolle gesichert.
Die Anteile an der Aktiengesellschaft sollen als vinkulierte Aktien nur mit Zustimmung der Hauptversammlung veräußert werden. Dadurch soll Streit innerhalb der Gesellschafterfamilie vermieden werden.
Maxingvest gehört Michael und Wolfgang Herz sowie deren insgesamt fünf Kindern. Vor Jahren hatten die beiden Haupteigner ihren Bruder Günter sowie ihre Schwester Daniela Herz-Schnoeckle ausbezahlt. Die Anteile von Joachim Herz wurden nach dessen Tod im Jahr 2008 in eine Stiftung eingebracht. Auch die Anteile der im vergangenen Jahr verstorbenen Seniorchefin Ingeburg Herz werden heute von einer Stiftung verwaltet.
Die Familie war in den 1970er Jahren bei dem Kosmetikkonzern eingestiegen und hatte 2003 große Teile der Allianz-Aktien übernommen. Zuvor war lange über eine Übernahme und die Zerschlagung des Unternehmens durch den US-Konzern Procter & Gamble spekuliert worden.
Zu Beiersdorf gehören Marken wie Hansaplast, Eucerin, Nivea, Florena, Labello und La Prairie. Im Vorstand sind Stefan F. Heidenreich, Jesper Andersen, Ralph Gusko, Thomas Ingelfinger, Stefan De Loecker und Zhengrong Liu. Dem Aufsichtsrat gehören als Vertreter der Anteilseigner Professor Dr. Reinhard Pöllath, Frédéric Pflanz, Beatrice Dreyfus, Michael Herz, Dr. Dr. Christine Marteleadquarters und Poul Weihrauch an.
Zur Familienholding gehört neben dem 51-prozentigen Paket an Beiersdorf auch die Handelskette Tchibo. Auch Libri, Blume2000 und Vapiano gehören zum Imperium des Clans.
APOTHEKE ADHOC Debatte