Verblisterung

Behörde sperrt BlisterCentrum

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Berlin -

Fehlende oder falsche Tabletten in Blistern sind der Alptraum von Patienten, Herstellern und Aufsichtsbehörden. Weil bei Routineüberprüfungen im a.novum BlisterCentrum Berlin-Brandenburg falsch abgepackte Tütchen entdeckt wurden, zog die zuständige Behörde nun die Notbremse: Der Betrieb wurde vorübergehend stillgelegt, frühestens nach Ostern soll die Produktion wieder aufgenommen werden können. Für die Patienten gibt es bis dahin einen Notfallplan.

 

Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC hatten Kontrolleure bereits am vergangenen Donnerstag gravierende Fehler festgestellt. Außerdem fanden die Prüfer im Büro des Blisterzentrums mehrere Beschwerden von Apotheken über Blister mit falschem Inhalt vor. Daraufhin wurde den Betreibern eine Frist gesetzt: Bis vergangenen Montag sollten Sofortmaßnahmen umgesetzt werden. Doch weil bei einem zweiten Besuch kein signifikanter Fortschritt festgestellt wurde, ordnete die Behörde das Ruhen der Produktion an.

Für die Kunden greife ein Notfallplan, sie würden über andere Blisterzentren versorgt, sagte Wolf-Dieter Srocke, Geschäftsführer des Blisterzentrums. Am Montag seien die letzten Blister in Ludwigsfelde ausgeliefert worden; seit heute gebe es Nachschub von anderen Verblisterern. Details darüber will Srocke nicht verraten; derzeit würden Gespräche mit dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz geführt.

Mehr als 40 Apotheken sollen Kunden beim Blisterzentrum sein, die Zahl der betroffenen Patienten dürfte im vierstelligen Bereich liegen. Der Betrieb wurde im September 2008 eröffnet, gegründet wurde er von 60 Apotheken, die sich in Berlin und Brandenburg zum Netzwerk a.novum zusammengeschlossen hatten. Seit 2010 kooperiert auch Parmapharm mit dem Blisterzentrum.Srocke ist seit Mitte 2011 Geschäftsführer, nachdem sich die Gründer Gordon Rosch und Christian Buttenberg zurückgezogen hatten.

 

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