Bayer errichtet in Berlin eine neue Produktionsanlage. Am Standort der Unternehmenszentrale der Division Pharma soll bis Ende 2021 eine keimfreie Fertigung entstehen. Der Leverkusener Konzern investiert dafür rund 100 Millionen Euro.
Bayer will mit dem neuen Werk die Kapazitäten für die technologische Entwicklung, klinische Versorgung sowie die Markteinführung neuer Produkte erweitern. Dadurch soll der Bereich der biologisch und chemisch basierten Produktentwicklungen gestärkt und die Marktverfügbarkeit beschleunigt werden. Bei der Technologie setzt der Konzern auch auf Partnerfirmen.
Mit dem Neubau will Bayer an seinem Standort in der Hauptstadt ein globales Kompetenzzentrum für die aseptische Herstellung etablieren. Das Supply Center Berlin gehört bereits jetzt zu den wichtigsten Produktionsstandorten des Konzerns. Dort werden flüssige Arzneiformen wie Injektions- und Infusionslösungen hergestellt und verpackt. Die Produkte werden weltweit in mehr als 130 Länder exportiert.
Der Konzern will mit dem Neubau die Notwendigkeit von manuellen Eingriffen senken und verschiedenste Präparate sehr flexibel in kleinsten Stückzahlen skalierbar produzieren. „Wir kombinieren eine hoch automatisierte Herstellung mit einer innovativen, robotisierten Abfüllung und nutzen eine stark digitalisierte Fertigungsunterstützung“, sagte Professor Dr. Wolfram Carius, Leiter Bayer Pharmaceuticals Product Supply. Innovative Arzneimittel könnten schneller von der Idee zum Markt und damit zum Patienten gebracht werden.
Die Investition sei ein „klares Bekenntnis“ zum Standort Berlin, sagte Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich. „Sie unterstützt und beschleunigt die Bereitstellung neuer Therapieoptionen insbesondere im Bereich Herz-Kreislauf, Onkologie, Hämatologie und Augenheilkunde.“
Beim Baustart war auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), anwesend. „Der Innovationsstandort Berlin gewinnt mit diesem wichtigen Projekt weiter an internationaler Bedeutung. Es bestätigt zugleich, dass die deutsche Hauptstadt beste Voraussetzungen für die Entwicklung von Zukunftstechnologien und -produkten bietet, die ‚Made in Germany‘ weltweit Nutzen stiften. Gerade der pharmazeutischen Industrie kommt hier eine besondere Bedeutung zu“, sagte er.
Bayer stellt in Berlin unter anderem die Arzneimittel Eylea, Kogenate und Betaferon her. In der Hauptstadt konzentrieren sich die Forschungsaktivitäten auf die Therapiegebiete: Onkologie, Gynäkologie und Indikations-übergreifende Forschung. Weitere Produktionsstandorte befinden sich unter anderem in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt (Aspirin, Xarelto), Grenzach in Baden-Württemberg (Bepanthen, Bepanthol und Canesten), in Darmstadt (Iberogast), in Weimar (Yasmin, Yasminelle und YAZ) sowie in Leverkusen (Xarelto, Nexavar, Adalat).
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