Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer will in den kommenden Jahren wieder zulegen. Das Umsatzwachstum soll 2021 an Schwung gewinnen und sich laut den Plänen von Konzernchef Werner Baumann in den Folgejahren beschleunigen. Für 2024 kalkuliert der Manager dann mit Erlösen von 43 bis 45 Milliarden Euro, nach 41,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Lediglich 2024 werde wegen Patentabläufen ein „begrenzter Umsatzrückgang“ erwartet.
Das Pharmageschäft soll zunächst bis 2023 wachsen, bevor 2024 das teilweise Auslaufen von Patenten für die Blockbuster Xarelto (Rivaroxaban) und Eylea (Aflibercept) auf den Umsatz drücken dürfte. Ab 2025 soll der Bereich aber dank neuer Medikamente wieder wachsen. „Im Pharma-Bereich könnten uns neue Technologien in Zukunft helfen, Krankheiten nicht nur zu behandeln, sondern wahrscheinlich zu heilen oder sogar zu verhindern“, sagte Baumann.
Mit der Markteinführung verschiedener Produkte aus der fortgeschrittenen Pharma-Pipeline sei man auf einem guten Weg. Dabei handele es sich um das Krebsmedikament Nubeqa (Darolutamid), um Vericiguat (in den USA unter dem Markennamen Verquvo vermarktet) und Finerenon im Herz-Kreislaufbereich sowie Elizanetant zur nicht-hormonellen Behandlung häufiger Symptome der Wechseljahre.
In der Consumer-Sparte will Bayer auch dank Marktanteilsgewinnen zulegen. Geplant sei Umsatzplus von jährlich wechselkursbereinigt 3 bis 5 Prozent. „Bei Consumer Health geht es nun vor allem darum, die starke Wachstums- und Margenentwicklung der vergangenen 18 Monate zu verstetigen. Wir wollen nachhaltig stärker wachsen als der Markt und an der Spitze der Branche stehen“, so Baumann. Getrieben werde dies durch Innovation und starke Marken, die weitere Digitalisierung des Geschäfts sowie auch durch mögliche ergänzende Zukäufe.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll 2024 auf Basis konstanter Wechselkurse zwischen 7,00 und 7,50 Euro liegen. Das wären im Vergleich zu den 2020 erzielten 6,39 Euro bis zu 17,4 Prozent mehr. Analysten haben für 2024 etwas weniger als 7 Euro je Aktie auf dem Zettel. Der freie Mittelzufluss, der auch für die Dividende wichtig ist, soll bis 2024 auf rund 5 Milliarden Euro wachsen. Rückenwind soll dabei im Agrargeschäft unter anderem neues Mais-, Soja- und Baumwoll-Saatgut liefern. Die Bayer-Aktien legten nach der Vorstellung der Pläne zu und stiegen zuletzt um 3,5 Prozent.
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