Bayer will noch in diesem Jahr die 66 Milliarden Dollar teure Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto abschließen. „Das ist realistisch“, bekräftigte Bayer-Chef Werner Baumann. Der noch ausstehende Genehmigungsantrag bei der EU-Kommission soll deshalb noch in diesem Monat eingereicht werden. Die Gespräche mit den Wettbewerbshütern seien sehr gut und konstruktiv. Dennoch sei eine vertiefte Prüfung des Vorhabens durch die EU-Kommission wahrscheinlich.
Der Bayer-Chef betonte, der Leverkusener Pharmakonzern werde den Erwerb von Monsanto nicht dazu nutzen, „gegebenenfalls durch die Hintertüre das genmodifizierte Saatgut in Europa zur regulatorischen Freigabe zu bringen“. Bayer gehe davon aus, dass die Diskussion gesellschaftlich abgeschlossen sei. In Europa gebe es mehr Stimmen dagegen als dafür. „Wir haben dazu eine dezidiert andere Meinung. Wir akzeptieren aber selbstverständlich das Votum der Europäischen Gesellschaften.“
Baumann räumte ein, dass durch den Megadeal im Pflanzenschutz die Investitionsmöglichkeiten von Bayer in anderen Unternehmensparten zunächst begrenzt seien. Es gebe keine Möglichkeit, in den nächsten Jahren im Pharmabereich eine größere Akquisition zu stemmen. Doch gebe es auch keine Notwendigkeit für hektische Zukäufe in diesem Bereich.
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