Pharmakonzerne

Bayer will in Indien wachsen

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Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will sein Geschäft auf dem Wachstumsmarkt Indien deutlich ausbauen und strebt dort bis zum Jahr 2015 einen Milliardenumsatz an. Laut Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand des Konzerns für Asien zuständig, sind vor allem in der Pharmasparte Zukäufe oder Kooperationen mit anderen Unternehmen denkbar. „Wir sind grundsätzlich bereit, andere Bereiche als organisches Wachstum anzudenken“, sagte Plischke.

Die beiden anderen Sparten des Konzerns - Pflanzenschutz und Kunststoffe - könnten dagegen aus eigener Kraft ausreichend wachsen. 2009 hatte Bayer in Indien knapp 400 Millionen Euro Umsatz erzielt. 60 Prozent entfielen auf die Sparte Crop Science, die etwa Pflanzenschutz und Saatgut umfasst und mit der Bayer in Indien nach eigenen Angaben Marktführer ist. Das Kunststoffsegment trägt laut Plischke zu 35 Prozent bei, der vergleichsweise kleine Rest entfällt auf die Pharmasparte des Konzerns.

Die Zahlen für das Jahr 2010 werden erst im Februar gemeinsam mit denen des gesamten Konzerns veröffentlicht. In Indien habe man aber ein „deutlich zweistelliges“ Wachstum verzeichnet, so Plischke.

In Asien liegt der indische Markt für Bayer noch weit hinter China, wo der Konzern 2009 bei Wachstumsraten von rund 30 Prozent einen Umsatz von knapp zwei Milliarden Euro erzielte. „Da ist Indien noch in einer anderen Skala, und das wird noch lange Zeit so bleiben. Ähnliche Dimensionen werden wir in zehn bis 15 Jahren erreichen“, sagte Plischke. Ohne Zukäufe plane Bayer „hohe zweistellige Investitionen in den nächsten zwei, drei Jahren“.

Bayer ist seit mehr als 100 Jahren in Indien aktiv und hat seine Zentrale in der Wirtschaftsmetropole Mumbai (früher Bombay). Der Konzern ist mit acht Gesellschaften und sieben Produktionsstandorten in dem Land vertreten und beschäftigt rund 3800 Mitarbeiter.

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