Pharmakonzern

Bayer verkauft Krebspräparate APOTHEKE ADHOC/dpa, 01.04.2009 11:29 Uhr

Berlin - 

Der Pharmakonzern Bayer hat mit dem US-Biotechnologie-Unternehmen Genzyme strategische Vereinbarungen zur Vermarktung von Krebsmedikamenten und Präparaten gegen Multiple Sklerose (MS) getroffen. Bayer wird nach eigenen Angaben sein Portfolio an Blutkrebspräparaten an Genzyme übertragen, wofür Lizenzgebühren und umsatzabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 650 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 480 Millionen Euro) fällig werden.

Im Einzelnen übergibt der Leverkusener Konzern die weltweite Vermarktungslizenz von Alemtuzumab zur Behandlung der chronischen B-Zell-Leukämie; das Präparat wird unter den Handelsnamen Campath und MabCampath vertrieben. Weitere Bestandteile des Deals sind die Vermarktungsrechte für das Immuntherapie-Medikament Leukine (Sargramostim) und das Krebsmedikament Fludara (Fludarabinphosphat) in allen jetzigen und künftigen Indikationen.

Die bereits bestehende Entwicklungskooperation bei dem Wirkstoff Alemtuzumab gegen MS werde fortgesetzt, hieß es. Die Lizenz für die Vermarktung nach Zulassung gehe an Genzyme zurück. Dafür soll Bayer Gebühren von maximal 1,25 Milliarden Dollar sowie weitere umsatzabhängige Zahlungen erhalten, die durch einen Betrag zwischen 625 und 900 Millionen Dollar abgegolten werden können.

Die frei werdenden Ressourcen im Therapiegebiet Onkologie will Bayer künftig für die Weiterentwicklung des Krebsmedikaments Nexavar nutzen. Die Transaktion bedarf noch der behördlichen Zustimmung. Das Verfahren könnte laut Bayer bis zum Ende des zweiten Quartals abgeschlossen sein.