Milliardenschwere Verluste

Bayer: OTC-Sparte auf dem Prüfstand?

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Leverkusen -

Bayer macht nach einem bisher schwierigen Jahresverlauf wenig Hoffnung auf eine deutliche Besserung im kommenden Jahr. Angesichts der aktuellen Marktdynamik bleiben die Wachstumsaussichten eher schwach, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern heute im Zuge der Vorlage der Resultate des dritten Quartals mitteilte. Auch mit Blick auf die Profitabilität gebe es weiter Herausforderungen.

Im abgelaufenen dritten Quartal bekamen die Leverkusener abermals rückläufige Preise für den Unkrautvernichter Glyphosat zu spüren. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwas mehr als 8 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Auch negative Währungseffekte belasteten. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach um fast ein Drittel auf 1,7 Milliarden Euro ein und damit stärker als von Analysten erwartet.

Unter dem Strich stand ein Verlust von 4,57 Milliarden Euro, auch wegen erneuter Wertminderungen im Agrargeschäft. Vor einem Jahr strich Bayer noch ein Gewinn von 546 Millionen Euro ein.

Der seit Juni amtierende Konzernchef Bill Anderson will im März seine Pläne für die künftige Unternehmensstruktur vorstellen. Aktuell hieß es dazu, Bayer befasse sich weiter mit verschiedenen Optionen – neben der Beibehaltung von drei Divisionen werde auch eine Trennung von der Sparte Consumer Health oder der Sparte Crop Science geprüft. Letztere umfasst das Agrargeschäft, zu dem auch Glyphosat gehört.

Im April hatte Anderson eine Aufspaltung des Konzerns zurückgewiesen. „Die Frage nach der Konzernstruktur ist einfach gestellt, weil es um etwas Großes, etwas Greifbares geht“, sagte der Manager mit Blick auf die damals hochgekochten Forderungen einiger aktivistischer Investoren. Sie erhoffen sich höhere Aktienkurse, sollte etwa das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien abgetrennt werden.

Es gebe viele Investoren und einige riefen nach einer Aufspaltung, andere wollten anderes, erklärte Anderson. „Einige der dynamischsten, erfolgreichen Unternehmen der Welt sind mit ihren Produkten sehr breit aufgestellt.“ Es gebe schlicht „keinen direkten Zusammenhang zwischen einem breiten Produktangebot für verschiedene Märkte und der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens“.

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