Wegen sinkender Absätze sollen die Mitarbeiter der Kunststoffsparte des Leverkusener Bayer-Konzerns offenbar Lohnkürzungen in Kauf nehmen. Wie die „Financial Times Deutschland (FTD)“ berichtet, hat das Management in den vergangenen Tagen darüber nachgedacht, eine entsprechende Öffnungsklausel im Flächentarifvertrag zu nutzen. Diese ermöglicht der Zeitung zufolge eine Lohnsenkung von 10 Prozent bei gleicher Arbeitszeit.
Zur aktuellen Lage in der Medizinsparte BayerHealthCare wollte ein Sprecher auf Nachfrage von APOTHEKE ADHOC keine konkreten Aussagen machen. Er verwies auf die Präsentation der Geschäftszahlen im März. Bayer Material Science (BMS) sei sehr stark von der Autoindustrie abhängig. Die anderen Sparten des Konzern seien per se nicht so stark von konjunkturellen Entwicklungen betroffen, so der Sprecher. Lohnverzicht sei deshalb derzeit kein Thema in den anderen Bereichen.
Um der Krise bei BMS zu begegnen, strebt die Gewerkschaft IG BCE laut FTD andere Lösungen an. Dazu zählen Kurzarbeit oder eine gesenkte Arbeitszeit bei entsprechend niedrigerem Lohn. Den Informationen zufolge könnte die Regelarbeitszeit von 37,5 Stunden je Woche auf 35 Stunden heruntergefahren werden, bei knapp 7 Prozent weniger Lohn.
„Verhandlungen über mögliche Maßnahmen sind für Anfang kommender Woche geplant“, sagte ein Bayer-Sprecher gegenüber der FTD. Welche Schritte im Detail erörtert werden, wollte er nicht sagen. Die Belegschaft will dem Bericht zufolge am Donnerstag auf außerordentlichen Mitarbeiterversammlungen in Leverkusen, Uerdingen und Dormagen sowie am Freitag in Brunsbüttel über die Wirtschaftslage beraten.
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