Sortis-Generika

Basics sticht Hexal in Apotheken-EDV APOTHEKE ADHOC, 06.03.2012 12:32 Uhr

Berlin - 

Am 7. Mai läuft das Patent für den Cholesterinsenker Sortis (Atorvastatin) von Pfizer ab. Der generische Wettbewerb beginnt aber bereits heute – und unter Umständen, die der Größe des Produkts irgendwie angemessen sind: Sowohl Basics als auch Hexal haben Vereinbarungen mit Pfizer geschlossen und dürfen ihre Produkte ab heute ausliefern („Early entry“). Trotzdem haben die Inder einen entscheidenden Vorteil: Sie sind bereits seit 1. März in der Lauer-Taxe gelistet. Rezepte über das Generikum von Hexal müssen die Apotheker bis zur nächsten Aktualisierung am 15. März im Zweifelsfall von Hand bearbeiten.

 

Neun Wochen Vorsprung vor der Konkurrenz haben Basics und Hexal mit Pfizer vereinbart. Damit fällt der Starttermin auf den 6. März, der sich in der Software nicht abbilden lässt. Warum Basics bereits früher an die IfA melden konnte, ist unklar. Entweder hat die Ranbaxy-Tochter eine andere Vereinbarung als Hexal – oder einfach keine Angst vor einer Klage durch Pfizer.

Der Vorteil dürfte erheblich sein: Wenn Patienten mit einem Atorvastatin-Rezept in die Apotheke kommen, gibt die Software nur das Basics-Generikum aus. Vermutlich muss der Hexal-Vertrieb versuchen, den Vorsprung wett zu machen. Denkbar wäre eine Incentivierung für die Apotheken, die die Rezepte erst in zwei Wochen in der EDV verarbeiten können. Mit einer Skontoregelung hatte im Sommer Janssen agiert, um bei Zytiga (Abirateronacetat) einen Monat ohne Listung zu überbrücken.

 

 

Auch die Ärzte muss der Hexal-Außendienst überzeugen, ihr Produkt zu verordnen. Um sich in der Arztpraxis nicht ausstechen zu lassen, hat sich Basics Unterstützung geholt. Weil das Unternehmen keinen eigenen Außendienst hat, haben die Vertriebsmitarbeiter von Daiichi Sankyo das Generikum im Gepäck.

„Durch die Unterstützung von Daiichi Sankyo stellen wir sicher, dass Ärzte über die Frühvermarktung von Atorvastatin Basics informiert werden“, sagt Basics-Chefin Heike Streu. Von ungefähr kommt die Aktion nicht: Der japanische Pharmakonzern ist Mehrheitseigentümer der Basics-Mutter Ranbaxy.

Seit heute morgen werden die Produkte ausgeliefert; in den kommenden Tagen dürften die Großhändler lieferfähig sein. Solange müssen die Apotheken direkt bestellen. Produziert wird die Basics-Ware in einer Fabrik von Ranbaxy in Rumänien. Hexal lässt bei den Konzerntöchtern Saluts und Lek herstellen.