Generikakonzerne

Barr-Übernahme belastet Teva-Bilanz APOTHEKE ADHOC, 18.02.2009 12:35 Uhr

Berlin - 

Der weltgrößte Generikakonzern Teva hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 11,1 Milliarden US-Dollar gesteigert. Gleichzeitig sank der Jahresüberschuss von zwei Milliarden Dollar auf 635 Millionen Dollar. Einer der Hauptgründe für die Entwicklung ist die Übernahme des US-Konzerns Barr, der Teva im vierten Quartal rote Zahlen bescherte. Unter dem Strich lag das Quartalsminus bei 685 Millionen Dollar oder 88 Cents je Aktie.

Laut Teva-Chef Shlomo Yanai eröffnet die auf insgesamt neun Milliarden Dollar geschätzte Barr-Übernahme noch mehr Einsparmöglichkeiten als angenommen. Tatsächlich schwingt bereits der Rotstift: Bei der kroatischen Barr-Tochter Pliva, zu der auch der deutsche Generika-Hersteller AWD Pharma gehört, sollen innerhalb eines Jahres knapp 800 Stellen abgebaut werden. Fast jeder dritte Mitarbeiter in Zagreb muss damit gehen.

Barr wird erst seit diesem Jahr bei Teva bilanziert. Für die Umsatzzuwächse im vergangenen Jahr war in erster Linie ein starkes US-Geschäft mit einem Plus von 19 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar verantwortlich. In Nordamerika erwirtschaftet Teva 55 Prozent seines Umsatzes.

Zuwächse gab es auch in Europa, dank des Zukaufs von Betley vor allem in Spanien, Frankreich, Italien und Ungarn. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Rund ein Viertel des Umsatzes generiert Teva derzeit in Europa; 13 Prozent des Umsatzes werden in Lateinamerika, Südosteuropa und Israel gemacht. Für 5 Prozent zeichnet die Auftragsproduktion, unter anderem für das eigene Unternehmen, verantwortlich. Wichtigstes Produkt ist das MS-Mittel Copaxone (Glatirameracetat), das in Deutschland von Sanofi-Aventis mitvertrieben wird.