Aufgrund herabgestufter Ratings im Investment-Portfolio haben sich Eigenkapital- beziehungsweise Kernkapitalquote der Deutschen Apotheker- und Ärztebank auf 9,5 Prozent beziehungsweise 6,4 Prozent verschlechtert. Um nicht in eine kritische Zone zu rutschen, versucht Deutschlands größte genossenschaftliche Primärbank nun mit Hochdruck, ihre Eigenmittel zu stärken.
Zwei verbriefte Wertpapiere werden jetzt vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) abgesichert; um 150 Millionen Euro abzüglich 30 Millionen Euro Selbstbehalt wird die Apobank bis zum Jahresende entlastet. Für die Garantien erhebt die Sicherungseinrichtung der rund 1200 Volks- und Raiffeisenbanken Avalgebühren. Auch die DZ Bank wurde bereits vom BVR gestützt, jedoch in deutlich größerem Umfang mit einer Garantie von einer Milliarde Euro.
Bei der Apobank kommen eine Reihe von flankierenden Maßnahmen dazu wie wachsende Geschäftsguthaben und die Platzierung von Nachrangkapital in Höhe von 250 Millionen Euro.
Im vergangenen Jahr hatte die Apobank 242 Millionen Euro in ihrem Finanzinstrumente-Portfolio dauerhaft abschreiben müssen, rund 200 Millionen Euro entfielen alleine auf die insolvente US-Bank Lehman Brothers sowie isländische Banken. Wertkorrekturen in Höhe von 137 Millionen Euro waren weitgehend durch aufgelöste Reserven kompensiert worden. In den ersten sechs Monaten gab es Wertkorrekturen in Höhe von 82 Millionen Euro, aber keine Ausfälle.
Insgesamt hält die Apobank strukturierte Finanzprodukte in Höhe von 5,4 Milliarden Euro, die in den kommenden Jahren - zu möglichst guten Preisen - zurückgeführt werden sollen. Bis 2014 könnte laut Bankchef Herbert Pfennig das Portfolio halbiert werden.
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