Babynahrung

Milupa: Hamsterkäufer unterwegs

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Berlin -

Der Ansturm auf Aptamil-Produkte ist ungebrochen. Der Hersteller Milupa kommt trotz einer neuen Produktionslinie nicht hinterher. Weil der Handel nach Hamsterkäufen punktuell leer gefegt ist, kommen die Kunden in die Apotheken: „Die Nachfrage in den Apotheken ist enorm gestiegen“, sagt ein Milupa-Sprecher.

Die Apotheken hätten bislang keinen zentralen Vertriebskanal dargestellt, so der Sprecher. Etwa 1,5 Prozent des gesamten Umsatzes erwirtschaftet die Danone-Tochter in der Freiwahl. „In Zeiten des Nachfragesturms werden die Apotheken immer wichtiger.“ Mütter steuerten besonders während des Nacht- und Notdienstes die Offizin an. Auch im Großhandel gehen mehr Bestellungen als üblich ein.

Seit Oktober gibt es verstärkt Lieferengpässe bei den Produkten Aptamil Pre 1 bis 3. Auch Milumil-Pulver ist betroffen. Eigentlich wollte Milupa die Hamsterkäufe durch Absprachen mit dem Mass Market kontrollieren. „Der Handel setzt sich selbst Limitationen“, sagt der Sprecher. Doch der Plan geht offenbar nicht auf. Rossmann beispielsweise will die Abgabe nicht stärker reduzieren: Kunden könnten handelsübliche Mengen kaufen, so ein Sprecher der Drogeriekette.

Doch offenbar halten sich nicht alle Filialen an diese Vorgabe. In Süddeutschland wurde an einem Markt ein Auto gesichtet, das bis zum Rand mit Milupa-Paketen gefüllt war. Die Kunden wurden beim Einladen sogar von den Verkäuferinnen unterstützt. Das Foto sei „eine Montage von böswilligen Menschen“, so der Rossmann-Sprecher.

Ein Grund für den Boom ist die ungebremste Nachfrage aus Fernost. Obwohl Milupa keine Produkte nach Asien exportiert, sind die Marken dort heiß begehrt.

Eine Erklärung könnten zurückliegende Lebensmittelskandale in China seien. „Die Menschen wollen möglichst offensichtlich Produkte, die nicht vom chinesischen Markt kommen“, so der Milupa-Sprecher.

Auch die Ausweitung der Produktion kann die Nachfrage nicht stillen: Laut Milupa wurden im zweiten Quartal rund 2,5 Millionen Packungen produziert, ein Plus von 30 Prozent. „Wir haben am Ende nicht so viele Einflussmöglichkeiten“, so der Sprecher. Die Lieferengpässe hielten an und hätten sich bereits auf die Niederlande und Großbritannien ausgeweitet.

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