Schock bei Angestellten

Axicorp streicht 57 Stellen

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Berlin -

Dermapharm setzt bei Axicorp den Rotstift an. Beim Reimporteur mit Sitz im hessischen Friedrichsdorf fällt etwa jede fünfte Stelle weg. Für die Angestellten kam die Nachricht überraschend – und kurzfristig.

Axicorp plane einen Abbau von bis zu 57 Arbeitsplätzen, bestätigt eine Unternehmenssprecherin. Die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, nicht zuletzt die Einführung des Kombinationsabschlags, hätten sich in den vergangenen Jahren permanent verändert. Die Importquote habe sich etwa verschoben, was das Geschäftsmodell erheblich beeinträchtige. Diese veränderte Situation habe mit gestiegenen Kosten im Interesse eines Fortbestands des Unternehmens eine kritische Sortimentsanalyse erforderlich gemacht.

Stellenabbau noch im März

Ein Resultat sei gewesen, dass am Standort Friedrichsdorf bis zu 50 Prozent des Handels- und Fertigungsvolumens wegen Unwirtschaftlichkeit aufgegeben werden müssten. Der Stellenabbau soll noch im März vollzogen werden. Dr. Hans-Georg Feldmeier, CEO des Mutterkonzerns Dermapharm, soll die Angestellten persönlich über die Pläne aufgeklärt haben.

Die Nachricht sei schockierend, sagt ein Branchenkenner. Die Verkündung des Stellenabbaus während einer Mitarbeiterversammlung am Donnerstag sei für die Angestellten dramatisch gewesen. Sozialpläne seien nicht vorgestellt worden. Das Unternehmen will sich zu dieser Kritik nicht äußern. „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich“, sagt die Sprecherin. „Wir wollen uns für die geleistete Arbeit bedanken.“ Den Kunden solle der „gewohnten Service mit einem optimierten Sortiment“ angeboten werden.

Axicorp: Negatives Ergebnis

Im vergangenen Jahr sei der Umsatz von Axicorp wegen einer „guten Warenverfügbarkeit“ gesteigert worden, hieß es anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen. „Allerdings sind regulatorische Änderungen für erhöhte gesetzliche Rabattzahlungen verantwortlich, die zusammen mit gestiegenen Kosten das Ergebnis negativ beeinflussen.“

Dermapharm übernahm Axicorp 2012. Der 2002 gegründete Reimporteur gehört laut Unternehmensangaben ausgehend vom Umsatz mit rund 260 Mitarbeitenden zu den sechstgrößten Parallelimporteuren in Deutschland.

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