Apotheken-EDV

Awinta geschäftstüchtig hilfsbereit

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Berlin -

Ein Freundschaftsdienst mit eindeutigen Absichten: Das Softwarehaus Awinta bietet ab sofort auch Kunden des insolventen Konkurrenten Optipharm eine kostenlose Nutzung des eigenen technischen Service an. Inwiefern die Mitarbeiter des Branchenprimus bei spezifischen Problemen mit einem anderen EDV-System helfen können, steht auf einem anderen Blatt.

Das Insolvenzverfahren über das Vermögen von Optipharm wurde formal am 27. September eröffnet. Wer offene Rechnungen mit der Firma aus Frankfurt/Oder hat, darf Zahlungen nur noch an Insolvenzverwalter Falk Eppert aus Templin leisten. Eigene Forderungen müssen Gläubiger bis zum 8. November in zweifacher Ausfertigung anmelden.

Zwar hatte Optipharm-Gründer und Geschäftsführer Dr. Michael Schönfelder seine rund 150 Kunden noch persönlich über die Situation informiert und um Geduld gebeten, doch der Wettbewerb hat natürlich bereits auf das Schlingern des Konkurrenten reagiert. In den Apotheken sprachen die Außendienstler anderer Softwarehäuser vor, um die Inhaber von einem Wechsel zu überzeugen.

Awinta geht nun mit dem Serviceangebot in Vorleistung. Optipharm-Kunden wurden gezielt angeschrieben: „Auch uns hat in der letzten Woche die Nachricht von der Zahlungsunfähigkeit Ihres derzeitigen Warenwirtschaftsanbieters Optipharm erreicht. Wir wissen, wie existenziell ein gut funktionierendes Warenwirtschaftssystem für den Erfolg einer Apotheke ist.“ Daher stehe die technische Hotline ab sofort auch allen Optipharm-Kunden zur Verfügung.

Wenn sich die Frage nicht direkt am Telefon klären lässt, schickt Awinta einen Techniker. „Das stimmen wir natürlich im Vorfeld mit Ihnen ab. Denn Transparenz ist uns besonders wichtig“, heißt es in dem Schreiben. Gezahlt wird nur die konkrete Leistung, laut Schreiben zu den üblichen Awinta-Konditionen. „Die Erstanalyse über den Hotlineservice ist für Sie sogar kostenlos.“

Gratis und vermutlich auch umsonst. Denn viel mehr als einen Neustart des Systems werden die Mitarbeiter im Servicecenter kaum empfehlen können. Denn auf das fremde System wurden die Awinta-Mitarbeiter nie geschult. Je nachdem, wie die Situation bei Optipharm in den kommenden Wochen und Monaten ist, werden die Apotheker dennoch dankbar für einen Ansprechpartner in Technikfragen sein. Vorteil Awinta: Bei einem womöglich anstehenden Anbieterwechsel besteht schon Kontakt zur Apotheke.

Apropos Kontakt, hier beweist das Softwarehaus Sinn für Humor: Neben der normalen Awinta-Hotline gibt es eine Prokas-Notfallnummer, die passenderweise auf „112“ endet. Dieselbe Nummer mit der Endung „110“ ist jetzt für Optipharm-Kunden reserviert.

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