In Düsseldorf beginnt zur Stunde die Gläubigerversammlung von AvP. Etwa 3500 Apotheken hoffen noch auf eine hohe Ausschüttung aus der Insolvenzmasse. Doch mit schnellen Ergebnissen ist nicht zu rechnen: Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC machen so gut wie alle Apotheker Aussonderungsrechte geltend, so dass die Sache vermutlich vor Gericht geht.
Zur Insolvenztabelle angemeldet wurden 615 Millionen Euro. Davon sind 540 Millionen Euro „für den Ausfall festgestellt“. Das heißt: Diese Summe wird erst Teil der Insolvenzmasse, wenn die Gelder nicht direkt an die fordernden Apotheken ausgezahlt werden. Sozusagen verbindlich festgestellt wurden dagegen nur 450.000 Euro. Diese Forderungen werden so wie gestellt anerkannt. Weitere 70 Millionen Euro an Forderungen hat Insolvenzverwalter Dr. Jan-Philipp Hoos bestritten. Dabei könnte es sich um vermeintliche Ansprüche von Krankenkassen handeln.
Insolvenzverwalter Hoos hatte mehrfach zu erkennen gegeben, dass er keine Aussonderungsrechte für die Apotheken sieht. Aufgrund der unübersichtlichen Vertragslage von AvP fordern die allermeisten Apotheker dieses Recht im Insolvenzverfahren trotzdem ein. Geht die Sache vor Gericht, müsste in letzter Instanz der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden. Erst nach Abschluss des Verfahrens steht die Masse zur Ausschüttung fest.
Zur Gläubigerversammlung ins Congress Center nach Düsseldorf sind aber nur rund 100 Gläubiger erschienen. Die meisten Apotheker lassen sich bei sogenannten Berichtstermin von ihrem Anwalt vertreten. Hoos wird hier vor allem über die bishierge Entwicklung und die wirtschaftliche Situation berichten. In einer Woche findet im schriftlichen Verfahren dann noch der Prüfungstermin am 22. Dezember statt.
Hoos hatte vergangene Woche seinen Bericht an das Amtsgericht geschickt. Inhaltlich entspricht dieser weitestgehend dem Gutachten, dass Hos zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens erstellt hatte.
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