Kommissionierer

Umkämpfter Automatenmarkt

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Berlin -

Für die Hersteller von Kommissionierautomaten war 2013 ein gutes Jahr. Niedrige Zinsen und damit günstige Kredite erleichtern den Apothekern die Finanzierung. Zudem konnten nach der Einigung zum Kassenabschlag die Rückstellungen für die Jahre 2009 und 2010 aufgelöst werden. Nach Herstellerangaben müssten schon knapp 4000 Apotheken mit einem Kommissionierer arbeiten, realistisch sind wohl etwas über 3000. Und der Markt ist in Bewegung.

Unangefochtener Marktführer ist nach wie vor Rowa. Zwei von drei Kommissionieren hierzulande sind von dem mittlerweile zum US-Konzern CareFusion gehörende Unternehmen aus Kelberg, also mehr als 2000. Allein in diesem Jahr hat der Branchenprimus nach eigenen Angaben knapp 240 neue Anlagen installiert – in dieser Größenordnung bewegen sich die meisten Mitbewerber insgesamt am Markt. Das wiederum stützt natürlich ein dichtes Vertriebs- und Servicenetz.

Doch vor allem die Firma Gollmann bläst zur Jagd auf Rowa. Das Unternehmen aus Halle an der Saale hat sich das überaus ambitionierte Ziel gesetzt, die Marktführerschaft „zurück zu einem deutschen Unternehmen zu holen“. Dazu müsste Gollmann weiter so wachsen wie in diesem Jahr: Nach eigenen Angaben hat die Firma mehr als 100 Kommissionierer installiert und damit um fast 50 Prozent zugelegt.

Auch wenn diese Zahlen vom Wettbewerb hinterfragt werden, bestreitet niemand, dass der sehr aktive Gollmann-Außendienst dem Platzhirsch ordentlich Druck macht. Das gilt besonders für kleinere Apotheken, die eine kostengünstige Lösung suchen. Gollmann liegt zwar vermutlich noch hinter Mach4 und Apostore, holt aber auf.

Als realistischeres Ziel könnte Gollmann zunächst Apostore ins Visier nehmen. Die „Erfinder des Kommissionierers“ liegen zwar noch vorne, haben aber dem Vernehmen nach 2013 nicht so viele neue Anlagen verkauft. Auf der Messe wurde ein neues Baukastensystem vorgestellt, mit dem der Automat bei Bedarf später erweitert werden kann. Die Wettbewerber kontern jedoch, eine realistische Planung bei der Erstinstallation sei günstiger.

KLS hat nach eigenen Angaben ebenfalls rund 300 Anlagen in Deutschland installiert, 70 davon in diesem Jahr. 2014 will die Firma die 100er-Marke knacken. Dazu wird aktuell die Produktionsfläche erweitert – im Dezember soll die zweite Fertigungshalle mit 1000 Quadratmetern Produktionsfläche fertig sein. Spätestens im März soll auch das neue Verwaltungsgebäude stehen.

Stolz ist man im saarländischen Weiskirchen auf ein Großprojekt, das in diesem Jahr gestemmt wurde: Eine der größten Apotheken Deutschlands – die Münchener MediPlus-Apotheke am OEZ – hat einen KLS -Automaten installiert. Dass sich der Markt nach Berechnungen der Treuhand Hannover in Richtung größerer Apotheken entwickelt, könnte KLS in die Hände spielen: Wegen der hochwertigen Komponenten sei man beim Preiskampf chancenlos, heißt es.

In Deutschland immer noch eine große Nummer ist Mach4. Das Bochumer Unternehmen ist schon lange am Markt und hat bei der Kooperation easyApotheke einen Fuß in der Tür. Trotzdem soll Mach4 bei den Neuinstallationen in diesem Jahr ein bisschen den Anschluss verloren haben, heißt es im Markt. Das Unternehmen spricht von 80 neuen Automaten. Während Mach4 in Frankreich Marktführer ist, läuft hierzulande derzeit offenbar viel über die Serviceverträge.

Mach4 ist nach eigenen Angaben auf Wachstumskurs: Man habe in eine neue Produktionshallenflächen investiert und rund ein Viertel mehr Mitarbeiter als im Vorjahr.

Das Softwarehaus Pharmatechnik hat sich mit seinem Kommissionierer K2 in diesem Jahr noch schwer getan. Aber mit dem Modell K2-s mit neuer Einlagerung will das Starnberger Unternehmen im kommenden Jahr angreifen. Mit rund 75 Apotheken sei man im Gespräch, das Vertriebsteam sei erweitert worden, heißt es. Dabei will sich K2 auf Apotheken konzentrieren, die auch die Warenwirtschaft von Pharmatechnik nutzen.

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