Es ist vorbei, bevor es richtig losging: Das Pick up-Modell „Apotank“ in Shell-Tankstellen wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Man habe das Projekt in gegenseitigem Einvernehmen beendet, sagte ein Mitarbeiter der Apotheke, die hinter der Idee steckte, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Er ließ offen, ob ein ähnliches Modell mit anderen Tankstellen aufgezogen werden soll. „Das liegt zumindest im Bereich des Möglichen.“
Der niedersächsische Apotheker Hermann Rohlfs hatte im Mai zunächst in vier Tankstellen im Raum Minden Pick up-Stationen aufgestellt. Rohlfs hatte große Pläne: Über einen Exklusivvertrag mit Shell wollte er langfristig mehr als 2000 Pick up-Stellen in Tankstellen anbieten. Doch schon der Zwischenschritt, das Modell auf 20 Filialen zu erweitern, schlug fehl.
Der Mineralölkonzern hatte den politischen Gegenwind offenbar nicht erwartet und war laut Rohlfs „ein bisschen nervös“ geworden. Wenn Shell mit dem Konzept eine politische Diskussion in Gang setze, die negativ auf den Konzern zurückfalle, „machen die sofort einen Rückzieher“, so Rohlfs im Juli gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das ist nun offenbar eingetreten. Denn die „Abholstellen in Tankstellen“ wurden in der politischen Diskussion zuletzt gerne als Beispiel für eine unerwünschte Entwicklung im Arzneimittelversandhandel angeführt.
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