Außer Vertrieb

Aus für Acesal, Nachfolger für Hydrocortison Hexal

, Uhr
Berlin -

Neue Arzneimittel rein, Altoriginale raus: Zum 1. April kam wieder Bewegung in das Generalalphabet. Die Hersteller listen einige Produkte neu, setzen aber andere „außer Vertrieb“. Zum Monatsanfang trennten sich beispielsweise Dr. Kade von Acesal, UCB von Ferro sanol Sirup und Hexal vom OTC-Hydrocortison – allerdings gibt es hier einen Nachfolger.

Aus wirtschaftlichen Gründen wird Acesal nun auch in der Dosierung zu 500 mg Acetylsalicylsäure zu 20 und 50 Tabletten vom Markt verschwinden. Der Hersteller – Dr. Kade aus Berlin – hatte bereits im Februar 2017 die Produktion von Acesal 250 mg eingestellt. Das Präparat wechselte 2013 im Zuge der Übernahme des deutschen Takeda OTC-Portfolios in das Sortiment von Dr. Kade.

Die Packungen, die noch im Umlauf sind, dürfen noch bis zum Ablauf des Haltbarkeitsdatums abgegeben werden. Die Kennzeichnung AV bedeutet lediglich, dass das Arzneimittel nicht mehr ausgeliefert wird und wird für Präparate vergeben, die noch verkehrsfähig sind. Allerdings ist das Arzneimittel bereits seit einiger Zeit nicht lieferbar, wie das Unternehmen mitteilt. Acesal zu 500 mg ist zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen wie beispielsweise Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen sowie Fieber indiziert.

UCB hat die Produktion von Ferro Sanol Sirup (Eisen(II)-Ion) zu 200 ml eingestellt. Der Saft zur Behandlung von Eisenmangelzuständen ist zum 1. April als AV gekennzeichnet und seit längerem nicht mehr verfügbar. Das Arzneimittel kann bei allen Altersgruppen ab einem Körpergewicht von fünf Kilogramm angewendet werden – dosiert wird nach Körpergewicht. Als flüssige Alternative hat UCB Ferro sanol Tropfen zu 30 mg/ ml mit Eisenglycinsulfat im Handel.

Hexal hat zum Monatsanfang die apothekenpflichtigen Arzneimittel Hydrocortison Hexal 0,25 Prozent zu 20 und 50 g sowie 0,5 Prozent zu 20 g AV gesetzt. Angezeigt sind die Präparate zur Behandlung entzündlicher Hauterkrankungen, bei denen schwach wirksame, topisch anzuwendende Glucocorticoide in Frage kommen. Der Konzern setzt beim Nachfolger auf das hauseigene Generikum. Hexal verknüpft zu Hydrocort 1 A 0,25 und 0,5 Prozent Creme. Beide Varianten sind seit 1. Februar im Handel.

Außer Vertrieb sind außerdem: Bronchicum Kapseln zu 20 Stück mit Thymian und Primel von Klosterfrau, Mallebrin Konzentrat zum Gurgeln zu 100 ml von Krewel Meuselbach – die Packung zu 30 ml ist weiterhin im Handel – sowie die Venentabletten retard von Stada in der Packungsgröße 20 Stück.

IV steht für „Im Vertrieb“ – die Produkte werden vom Anbieter vertrieben. Darüber ob die Präparate tatsächlich verfügbar sind, gibt der Status jedoch keine Auskunft. Ist ein Arzneimittel nicht mehr verkehrsfähig, wird der Status „Nicht verkehrsfähig“ (NV) vergeben. Dieser kann im Vergleich zu AV reaktiviert werden, beispielsweise wenn eine behördliche oder richterliche Entscheidung vorliegt. Allerdings kann auf einen Nachfolgeartikel verwiesen werden. Präparate mit dem Status NV, oder „Rückruf/Widerruf“ (RW), dürfen nicht mehr abgegeben werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte