OTC-Hersteller

Auch Glaxo sagt Pfizer ab

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Berlin -

Pfizer kommt in die Bredouille: Auch GlaxoSmithKline (GSK) hat sich aus den Bietergesprächen um die OTC-Sparte des US-Pharmariesen zurückgezogen. Nachdem Reckitt Benckiser (RB) am Mittwoch ausgestiegen war, galt GSK als Favorit. Die Befürchtungen, dass Pfizer auf seiner Consumer Health Unit sitzen bleibt, dürften nicht nur in New York wachsen, sondern auch in Darmstadt.

GSK hat sich aus dem Bieterprozess zurückgezogen, CEO Emma Walmsley begründete die Entscheidung mit den stagnierenden Umsätzen des Geschäftsbereichs: „Wir werden weiterhin nach Optionen Ausschau halten, die unsere Strategie befeuern, aber diese müssen auch unsere Renditekriterien erfüllen“, so die 48-jährige Britin.

Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist damit vorerst kein einziger Bieter mehr übrig: Vorgestern hatte der Nurofen-Hersteller RB bereits seinen Ausstieg verkündet. Man sei sowieso nur an einzelnen Teilen interessiert gewesen, sagte ein Sprecher des Konsumgüterkonzerns – dessen Aktien daraufhin einen kräftigen Sprung machten.

Auch Johnson & Johnson hatte zu Beginn Interesse signalisiert, aber schnell wieder abgewunken. Sanofi und Nestlé hatten erst gar keine Gerüchte aufkommen lassen, dass sie den Geschäftsbereich wirklich kaufen würden. Pfizer hatte im Oktober angekündigt, „strategische Alternativen“ für die OTC-Sparte zu suchen, um sich stärker auf das Rx-Geschäft konzentrieren zu können. In der Führungsetage habe man mit vier bis sechs Bietern gerechnet, berichtete Bloomberg unter Berufung auf interne Kreise. Als Kaufpreis seien mindestens 15 bis 20 Milliarden Dollar im Gespräch gewesen.

Die Sparte, zu der unter anderem Thermacare, Baldriparan, Centrum, Spalt und Vitasprint B12 gehören, war 2016 mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden eine der größten der Welt. Nach Absprung der wichtigsten Bieter wolle man sich nun auch andere Wege wie Abspaltungen oder Kooperationen offen halten, teilte der Konzern am Freitag mit.

Mit Sorge dürfte auch Merck-Chef Stefan Oschmann das Geschehen beobachten. Die Darmstädter hatten ebenfalls im Herbst angekündigt, ihre OTC-Sparte zur Disposition zu stellen, um sich auf Rx-Mittel wie das Krebsmedikament Bavencio und die MS-Tablette Cladribin zu konzentrieren. Als möglicher Aspirant galt Nestlé zu einem Preis von 4 Milliarden Euro. Anfang des Jahres zogen sich die Schweizer jedoch zurück.

Merck prüft nun weiter verschiedene strategische Optionen für die Sparte und hofft, noch im ersten Halbjahr 2018 eine Ankündigung machen zu können, wie es mit der Einheit weitergeht. Auch Optionen wie Teilveräußerungen oder strategische Partnerschaften seien noch nicht vom Tisch, sagt ein Sprecher des Konzerns. Ziel sei es, eine mögliche Transaktion noch 2018 abzuschließen. Das Geschehen um Pfizer verfolge man dementsprechend natürlich – kommentieren könne man es aber nicht.

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