Der Pharmakonzern AstraZeneca ist mit einem neuartigen Impfstoff in die Grippesaison gestartet. Fluenz ist ein nasal zu applizierender Lebendimpfstoff und seit diesem Jahr auf dem deutschen Markt verfügbar. Der Hersteller konnte jedoch weniger Vakzine absetzen als erwartet. Jetzt verfallen die ersten Chargen. Als Ursache für den holperigen Start sieht man bei AstraZeneca die Ausschreibungen der Krankenkassen: „Fluenz könnte weitaus einfacher verordnet werden, wenn es keine Exklusivausschreibungen gäbe“, so ein Konzernsprecher.
Nach Informationen aus der Branche können die ersten Chargen Fluenz aufgrund des nahenden Verfalldatums bald nicht mehr eingesetzt werden. Zehntausende Impfstoff-Dosen müssten demnach vernichtet werden, weil sie nicht rechtzeitig verkauft werden konnten.
Der Sprecher machte keine Angaben dazu, wie viele Impfstoff-Dosen vom Verfall bedroht sind und wann sie vernichtet werden müssen. Jeder Impfstoff habe ein Ablaufdatum. „Wenn die Impfstoffe nicht rechtzeitig verimpft werden, dann müssen sie vernichtet werden.“
Bei AstraZeneca ist man nach eigenen Angaben mit dem Start zufrieden: Man könne die ganze Saison liefern. Aber: „Wir konnten mit unserem Nasenspray gar nicht an den Ausschreibungen teilnehmen, weil nur Injektionsimpfstoffe ausgeschrieben worden sind“, kritisiert der Sprecher weiter.
Der Konzern sucht nun nach flexiblen Lösungen: So habe man beispielsweise der Barmer einen Rabatt angeboten, und die Kasse erstatte die Impfstoffe nun für Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr. Ob AstraZeneca mit weiteren Krankenkassen verhandelt, wollte der Sprecher nicht sagen.
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