Pharmakonzerne

Aspirin-Streit: Bayer zahlt Millionen dpa, 12.07.2012 08:37 Uhr

Berlin - 

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer will mit einer Millionen-Zahlung in den USA einen Rechtsstreit um Aspirin beenden. Mit 15 Millionen US-Dollar (12,3 Millionen Euro) soll das Verfahren eingestellt werden. Der Konzern hatte vor vier Jahren Aspirin mit pflanzlichen Wirkstoffen angereichert und in den Staaten verkauft. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und Verbraucher gingen dagegen vor.

 

Ein New Yorker Richter segnete den ausgehandelten Vergleich zwischen Bayer und den Klägern vorläufig ab. Der Konzern bestätigte die Einigung. Weiter wollte sie sich nicht zu dem Fall äußern. Die endgültige Zusage des Gerichts für den Vergleich steht noch aus.

Das Geld stehe für die Erstattung von bereits gekauften Tablettenschachteln zur Verfügung, sagte ein Konzernsprecher. „Kunden, die das Präparat zwischen 2002 und 2008 erworben hatten und nachweisen können, ich habe vier oder sechs Dollar dafür ausgegeben, die bekommen das Geld zurück.“

Das Verfahren reicht ins Jahr 2008 zurück: Bayer hatte sein frei verkäufliches Aspirin einmal mit einem pflanzlichen Stoff (Phytosterole) und einmal mit Calcium angereichert und in den USA als „Bayer Aspirin with Heart Advantage“ sowie „Bayer Women's Low Dose Aspirin + Calcium“ auf den Markt gebracht.

Die FDA sah darin neue Medikamente, die hätten zugelassen werden müssen, und ging gegen Bayer vor. Kurz darauf reichten Verbraucher eine Sammelklage ein. Auch sie hatten moniert, dass Bayer sein bekanntes Kopfschmerzmittel mit einem Zusatz angereichert und unter neuem Namen verkauft habe, ohne dafür eine Genehmigung der FDA zu besitzen.