Nach einem mehrmonatigen Ausfall bringt Bayer jetzt Aspirin Effect wieder in die Apotheken. Das Granulat, das in Bitterfeld produziert wird, konnte wegen fortlaufenden Korrektur- und Modernisierungsmaßnahmen am Standort in Sachsen-Anhalt nicht geliefert werden.
Aspirin Effect ist ein schmerzlinderndes, fiebersenkendes und entzündungshemmendes Arzneimittel. Ein Beutel enthält 500 mg Acetylsalicylsäure. Jugendliche und Erwachsene können eine Einzeldosis in Abständen von vier bis acht Stunden bis zu dreimal täglich einnehmen. Die Tagesgesamtdosis liegt bei maximal sechs Beutel.
Das Granulat mit Orangen-Cola-Geschmack kann ohne Wasser eingenommen werden und löst sich im Mund auf. Der Wirkstoff passiert rasch den Magen und kann über den Darm im Blut aufgenommen werden. Die maximale ASS-Plasmakonzentrationen ist innerhalb von 25 Minuten erreicht.
Der Lieferengpass hat laut Bayer bald ein Ende: „Wir bedauern den Lieferausfall von Aspirin Effect, insbesondere weil wir wissen, dass die Apotheken hinter dem Produkt stehen und das Granulat sehr gerne nachgefragt wird“, sagte eine Konzernsprecherin. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir demnächst wieder mit einer Auslieferung beginnen können.“
Bayer kündigte Anfang des Jahres an, mit Hochdruck an der Lieferfähigkeit des Granulats zu arbeiten. Der Leverkusener Konzern betonte auch, dass Aspirin Effect ein wichtiges Produkt in der Aspirin-Range sei und wies Vermutungen zurück, das Präparat könnte ganz vom Markt genommen werden.
Bayer ist der einzige Hersteller, der ein ASS-Granulat auf dem Markt hat. Kunden konnten jedoch auf die Kautabletten Aspirin Direct ausweichen.
Seit November war das OTC-Arzneimittel nicht erhältlich, Ausfälle gab es in der Erkältungssaison auch bei Aspirin Complex (ASS/Pseudoephedrin). Probleme gab es auch bei Aspirin i.V.. Insgesamt wurden mit Aspirin laut Insight Health in den Apotheken im vergangenen Jahr etwas mehr als 120 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreise, AVP) umgesetzt, ein Minus von 10 Prozent.
Weitere Schmerzmittel für unterwegs sind Ibu Ratiopharm direkt, das seit Februar 2018 auf dem Markt ist, Bene hat „Benuron Paracetamol direkt“ im Sortiment und RB (Reckitt Benckiser) führte im November 2017 Nurofen zum Kauen ein.
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