Teva rauf, Bayer runter: Im vergangenen Jahr gab es Veränderungen im Ranking der Top-10-Hersteller. Eine Statistik der Marktforscher von QuintilesIMS zeigt, wer die Gewinner und Verlierer im deutschen Apothekenmarkt sind.
Im Grundsatz ging es 2016 im deutschen Apothekenmarkt gemütlich zu: Der Umsatz kletterte um 3,5 Prozent auf 32,6 Milliarden Euro auf Basis der Herstellerabgabepreise (ApU) abzüglich Zwangsrabatte. Die Zahl der abgegebenen Packungen wuchs um 1 Prozent auf 1,59 Milliarden Einheiten.
Auf den Rx-Bereich entfielen 27,8 Milliarden Euro (plus 3,5 Prozent) und 741 Millionen Packungen (plus 0,9 Prozent), auf den OTC-Bereich 4,8 Milliarden Euro (plus 3,3 Prozent) und 849 Millionen Einheiten (minus 0,9 Prozent).
Die zehn führenden Kategorien, die 30 Prozent des Umsatzes auf sich vereinen, legten nur um 4,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zu. Grund waren deutliche Rückgänge bei den neuen Therapien gegen Hepatitis C (antivirale Mittel exklusive HIV): War die Gruppe wegen mehrerer Neueinführungen 2015 noch um 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, lagen die Erlöse 2016 mit 780 Millionen Euro 38 Prozent niedriger.
Bei den Faktor-Xa-Hemmern als neuen oralen Antikoagulanzien hat sich das Wachstum abgeschwächt (906 Millionen Euro, plus 33 Prozent). Dafür wuchs die Gruppe der Antikörper gegen Krebs (MAB Antineoplastika) deutlich stärker, nämlich um 22 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.
Im oberen einstelligen bis niedrig zweistelligen Bereich wuchsen auch die Ausgaben für Anti-TNF-Produkte, Proteinkinasehemmer und Immunsuppressiva. Weniger stark unter den führenden Gruppen legten Humaninsulin und Analoga, Virustatika gegen HIV, Betäubungsmittel sowie ZNS-wirksame Präparate.
Welche Konzerne machten das Rennen? Novartis rangiert unangefochten auf Platz 1. Bayer musste wegen des rückläufigen Geschäfts im Bereich der Blutzuckerteststreifen drei Plätze abgeben; Sanofi und Pfizer rutschten jeweils einen Platz nach vorne. Teva konnte nicht nur an den Leverkusenern vorbeiziehen, sondern auch an Gilead. Der US-Konzern musste wegen der Umsatzeinbußen bei Solvadi/Harvoni vier Plätze abgeben und findet sich damit hinter Roche, MSD Sharp & Dohme und GlaxoSmithKline wieder, die entsprechend aufrückten. Auf Rang 10 hinter Gilead findet sich Abbvie; im vergangenen Jahr hatte an dieser Position noch GSK gestanden. Zusammen vereinen die Top-10 laut QuintilesIMS 42 Prozent des Umsatzes im Apothekenmarkt auf sich.
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