Keine Vorkasse für Privatpatienten: Das gilt bei der Allianz allerdings nur bedingungslos für Kunden, die bei der Europa Apotheek Venlo (EAV) bestellen. Der Versicherungskonzern rührt die Werbetrommel für seinen seit Mai 2012 angebotenen Arzneimittelservice. In einem Flyer, der aktuell an die Versicherten verschickt wird, kommen die Apotheken vor Ort nicht ganz so gut weg wie die Versandapotheke.
„Entscheiden Sie selbst, wann und wie Sie den Allianz Arzneimittelservice nutzen wollen“, heißt es in dem Prospekt: diskret und bequem oder persönlich vor Ort. Viele Apotheker ärgern sich über die Auflistung der Leistungsmerkmale und als Partner zweiter Klasse.
Laut Flyer gibt es bei der niederländischen Apotheke neben der kostenlosen Lieferung eine umfassende Wechselwirkungsprüfung, eine Therapiebegleitung bei chronischen Erkrankungen und eine persönliche und diskrete telefonische Beratung.
Für die Apotheken vor Ort werden an dieser Stelle die direkte Versorgung sowie die „individuelle Betreuung und persönliche Beratung Ihrer vertrauten Apotheke“ aufgeführt.
Interessant ist auch: Der DAV spricht im Flyer von „unserem Partner Allianz“. Die Allianz verwendet diesen Terminus allerdings nur in Verbindung mit der niederländischen Versandapotheke.
Der Versicherungskonzern bietet seinen Privatversicherten bereits seit Ende 2009 den Service zur Direktabrechnung an. Allerdings galt das Angebot zunächst nur für Patienten, die bei der niederländischen Versandapotheke bestellten. Nach Protesten der Apotheker wurden Anfang 2010 Gespräche mit ABDA und DAV aufgenommen, die nach mehr als zwei Jahren zu einem entsprechenden Rahmenvertrag führten.
Die Konditionen unterscheiden sich allerdings deutlich: Wer bei der niederländischen Apotheke bestellt, muss auch bei Niedrigpreisern nicht in Vorkasse gehen. Bei der Apotheke vor Ort kann erst ab einer Summe von 750 Euro direkt abgerechnet werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte