Arzneimittelrichtlinie

Läuse: Hedrin Once erstattungsfähig

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Berlin -

Anfang Juli hatte Stada das Läusemittel Hedrin Once gelauncht. Nur knapp einen Monat später nimmt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Produkt in die Anlage V der Arzneimittelrichtlinie auf und regelt somit die Kostenübernahme.

Hedrin Once (Dimeticon/Penetrol, Stada) reiht sich in die Liste der verordnungsfähigen Medizinprodukte ein. Neben Dimet 20 (Dimeticon, Pädia), EtoPril (Dimeticon, Dr. Wolff), Mosquito med Läuseshampoo und Läuseshampoo 10 (White-Oil, Wepa), Nyda (Dimeticon, Pohl Boskamp) sowie Paranix ohne Nissenkamm (Mineralöl, Salvator Apotheke Remedia) ist das Stada-Produkt erstattungsfähig.

Krankenkassen übernehmen die Kosten für „Kinder ab sechs Monaten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr und für Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zur physikalischen Behandlung des Kopfhaares bei Kopflausbefall“, heißt es in der Anlage V zu Hedrin Once Liquid Gel.

Damit ist das Liquid Gel das einzige Produkt des Portfolios, das erstattungsfähig ist. Zur Prävention befindet sich Hedrin Protect & Go im Handel. Ebenso wie Hedrin Once Spray Gel fällt das Präparat nicht in den Erstattungskatalog und Betroffene müssen selbst für die Kosten aufkommen. Stada vertreibt das Liquid Gel exklusiv in Apotheken, der Preis für 100 ml liegt bei 16,98 Euro. Enthalten sind Dimeticon und das patentierte Penetrol, das die Ausbreitung des Dimeticons fördern und dessen Wirkung verstärken soll. Die Einwirkzeit beträgt 15 Minuten.

Das Silikonöl soll die Läuse ersticken lassen, indem es das Atemsystem verschließt. Dazu dringt es in die Atemporen ein und verhindert das „Ausschwitzen“ von Wasser. Die Nissen sollen von den Präparaten ebenfalls erfasst werden. Für Dimeticon sind bislang keine Resistenzen bekannt.

Läuseweibchen legen mehrere Eier am Tag, die Nissen sind etwa stecknadelkopfgroß und kleben meist am Haaransatz. Bevorzugt sind die Eier an den warmen Stellen des Kopfes zu finden, beispielsweise im Nacken und hinter den Ohren. Hier finden sie auch schnell Nahrung; die anfangs kleinen und hellgrauen Läuse färben sich nach ihrer Blutmahlzeit eher rötlich.

In der Regel geht die Laus alle zwei bis Stunden auf Nahrungssuche und beginnt am Kopf für zehn bis 30 Minuten zu saugen. Dabei ist es unerheblich, ob der Haarschopf sauber und dreckig ist. Sauberkeit schützt also nicht vor Lausbefall. Ohne eine Blutmahlzeit können die Parasiten bis zu drei Tage überleben. Während der Nahrungsaufnahme gelangt der Speichel auf die Kopfhaut, de gemeinsam mit den Ausscheidungen der Läuse einen Juckreiz oder gar allergische Reaktionen auslösen kann.

Kopfläuse haben immer Saison und haben sich auf ihren Wirt gut angepasst. Entgegen aller Mutmaßungen können sie weder fliegen noch springen. Die schnellen Läufer wandern von Kopf zu Kopf, wenn diese zusammengesteckt werden. Übertragungsquellen können ebenso Mützen, Spielzeug, Fahrradhelme, Haarschmuck und -bürsten sein.



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