Arzneimittelmarkt

Stagnation bei Schnelldrehern

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Berlin -

Seit Jahresbeginn müssen sich die Apotheker mit einer nur mäßigen Geschäftsentwicklung abfinden. Zwar legte laut IMS Health der Umsatz mit Rx- und OTC-Arzneimitteln im Mai überdurchschnittlich um 6 Prozent zu; auch der Absatz kletterte um 3 Prozent. Allerdings gab es im Vorjahr zwei Arbeitstage mehr. In den ersten fünf Monaten stagnierte der Absatz insgesamt bei 673 Millionen Packungen. Die zehn absatzstärksten Arzneimittel lagen mit einer „roten Null“ leicht unter dem Vorjahr. Der Kassenabschlag der Apotheken bis Mai war mit 475 Millionen Euro nahezu unverändert.

Die diesjährig eher schwach ausgeprägte Erkältungssaison führte überwiegend zu Rückgängen im Bereich der Schmerz- und Erkältungsmittel. Nur die topischen Schnupfenmittel legten um 3 Prozent zu, während Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente um 10 Prozent schrumpften. Insgesamt stagnierte der Absatz von OTC–Arzneimitteln, während rezeptpflichtige Präparate noch um knapp 1 Prozent zulegten.

Gut die Hälfte der abgegebenen Packungen in den Apotheken waren Generika (plus 2 Prozent). Weitere 17 Prozent des Absatzes vereinten sogenannte Altoriginale (plus 6 Prozent) auf sich. Der geringste Marktanteil entfiel auf geschützte Präparate (4 Prozent), die in den ersten fünf Monaten nach Menge um knapp 4 Prozent zulegen.

Der Umsatz des Apothekenmarktes betrug im Zeitraum Januar bis Mai 13,3 Milliarden Euro (ApU abzüglich Herstellerabschläge, ohne Einsparungen aus Rabattverträgen) und lag um 3 Prozent über dem Vorjahr. 85 Prozent des Umsatzes entfielen auf rezeptpflichtige Präparate, die ebenfalls um 3 Prozent zulegten. OTC-Arzneimittel verbuchten ein Wachstum in gleicher Größenordnung. Bei den Verordnungen geht der Trend zu Großpackungen (plus 6 Prozent).

Die nach Umsatz führenden zehn Rx-Präparategruppen verbuchten in den ersten fünf Monaten überwiegend ein Wachstum. Zweistellig wuchsen antineoplastisch wirksame Proteinkinasehemmer (plus 22 Prozent), MAB Antineoplastika (plus 18 Prozent), Immunsuppressiva (plus 12 Prozent) und direkte Faktor Xa Hemmer (plus 35 Prozent). Einen nennenswerten Rückgang verzeichnete die Gruppe der antiviralen Mittel ohne HIV (minus 42 Prozent) wegen des Rückgangs von innovativen Therapien gegen Hepatitis C.

Der Versandhandel verzeichnet eine rege Nachfrage nach OTC-Medikamenten und Gesundheitsmitteln. Diese legten in den ersten fünf Monaten 2016 zweistellig um 13 Prozent nach Absatz zu. Bei den Kategorien Gesundheitsmittel, Kosmetik/Körperpflege und Medizinprodukte fiel der Zuwachs mit 17 Prozent, 14 Prozent und 25 Prozent noch höher aus. Produkte aus dem Bereich Ernährung (Schlankheitsmittel, Traubenzucker) legten nach Absatz mit 12 Prozent etwas geringer zu.

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