Arzneimittelkriminalität

Gefälschtes Omeprazol von KSK entdeckt

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Berlin -

Ratiopharm, Hexal und nun KSK: Der Skandal um gefälschte Omeprazol-Produkte zieht weite Kreise. Nach den beiden Generikakonzernen ruft das baden-württembergische Unternehmen zwei Chargen des Protonenpumpenhemmers zurück. „Die Behörden haben bei der Suche nach Omeprazol von Ratiopharm mehrere tausend Packungen gefälschtes KSK-Omeprazol gefunden“, sagt Firmenchef Peter Krcmar.

Betroffen sind die Chargen G004 in der Dosierung zu 20 Milligramm und 100 Stück sowie E037 in der Dosierung zu 40 Milligramm und 100 Stück. Der Großhandel sei bereits informiert, der offizielle Rückruf werde am kommenden Dienstag veröffentlicht. „Wir wissen seit gestern, dass es sich um gefälschte Ware handelt“, so Krcmar. Die betroffenen Produkte seien optisch kaum vom Original zu unterscheiden. Der Wirkstoffgehalt sei vergleichbar.

Die gefundene gefälschte Ware sei aus dem Verkehr gezogen worden. Laut Krcmar sind die Fälschungen vermutlich über Zwischenhändler an den Großhandel gelangt. Denn von KSK wurden die betroffenen Chargen laut eigenen Angaben bereits vor längerer Zeit abverkauft. KSK lässt sein Omeprazol wie Ratiopharm von einer Teva-Tochter in Spanien produzieren.

Vor etwa zwei Wochen waren die Omeprazol-Fälschungen in Deutschland aufgeflogen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte sich im Ratiopharm-Fall eingeschaltet und mehrere Niederlassungen verschiedener Großhändler durchsucht.

Die Ermittler haben auch gefälschte Omeprazol-Produkte im Hexal-Design entdeckt. Daraufhin hat der Holzkirchener Konzern gestern die betroffene Chargennummer zurückgerufen. Laut Hexal gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Hinweis, dass weitere Chargen oder andere Produkte betroffen sind.

Wie die Präparate in den Handel gekommen sind, ist derzeit noch unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass die gefälschten Omeprazol-Präparate mit dem Ratiopharm-Logo aus Spanien stammen.

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