Lieferdienste

Mehr PS fürs Pillentaxi

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Berlin -

Der Arzneimittel-Lieferservice Pillentaxi will im neuen Jahr unter neuer Führung durchstarten. Seit Oktober leitet Thomas G. Stiegler die Geschäfte zusammen mit Apotheker Rainer Schulte. Stiegler, ehemals Chef der Apothekenkooperation Torre, will vor allem die Werbewirkung der auffälligen Pillentaxis stärker nutzen. Über eine Kooperation mit Fiat wird die Flotte ausgebaut: Größere Autos stehen schon zur Verfügung, ab April wird auch ein Cabrio angeboten.

Die Idee zu Pillentaxi hatten das Kölner Apothekerehepaar Lena und Dominik Riemer im Jahr 2010. Die Kunden können ihre Medikamente online bei teilnehmenden Apotheken bestellen und bekommen die Arzneimittel dann spätestens am nächsten Tag geliefert. Damit wollen die Apotheker vor allem den Versandapotheken Paroli bieten.

Derzeit sind nach Unternehmensangaben 101 Pillentaxis auf deutschen Straßen unterwegs, Schwerpunkt ist Nordrhein-Westfalen. Die etwa 85 teilnehmenden Apotheken zahlen eine monatliche Pauschale von 79 Euro. Mit den Preisen ist Pillentaxi etwas herunter gegangen, um mehr Apotheker anzulocken.

Für den Beitrag gibt es einen Gebietsschutz von 100.000 Einwohnern für drei Jahre, Unterstützung beim Marketing, Treffen mit der ERFA-Gruppe sowie einen individualisierten Internetauftritt unter Pillentaxi.de.

Die Fiat-500-Fahrzeuge werden von einem Düsseldorfer Händler geliefert. Auf das Dach der ohnehin auffällig beklebten Autos wird eine rot-weiße Pille montiert. Das Leasing kostet zusätzlich 229 Euro monatlich über einen Zeitraum von drei Jahren.

Dass es mittlerweile Nachahmer für das Projekt gibt, stört Stiegler nicht: „Dies zeigt nur, dass unser Konzept richtig ist.“ Immerhin werde das Apothekenmarketing damit aus einer Innovationsstarre befreit.

„Beim Pillentaxi werden die teilnehmenden Apotheken nicht zu ‚Ausfahrern’“, so Stiegler. Das Konzept verbinde die klassische Apotheke, das moderne Versandgeschäft und die Mobilität eines originellen Autos.

Der Werbeeffekt der „rollenden Pillen“ – gerade im Umfeld von Großveranstaltungen – dürfe nicht unterschätzt werden, so Stiegler. In den kommenden Wochen sollen weitere 20 Taxen auf die Straße geschickt werden.

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