Kontrazeptiva

Aristo: Verhütungsring ungekühlt

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Berlin -

Verhütungsmethoden gibt es viele – welche im Einzelfall passt, kann von unterschiedlichen Faktoren abhängen. So ist die Wahl eine individuelle Entscheidung. Wer sich für die hormonelle Kontrazeption entschieden hat und beispielsweise nicht jeden Tag an die Einnahme der „Pille“ denken will, kann sich für einen Verhütungsring entscheiden. Aber: auch hier gibt es kleine Unterschiede.

Der wohl bekannteste Verhütungsring ist der Nuvaring (Etonorgestrel/Ethinylestradiol, MSD). Seit Februar 2003 ist das Produkt am Markt – ebenso wie Circlet, ebenfalls von MSD. Seit August sind die Generika Cyclelle (Hexal), Ginoring (Exeltis) und VeRi-Aristo im Handel. Die generischen Verhütungsringe stellen dabei eine Besonderheit dar – die Arzneimittel sind nicht kühlkettenpflichtig.

Nuvaring und Circlet sind im Kühlschrank zu finden und zwischen zwei und acht Grad aufzubewahren. Werden sie in der Apotheken abgegeben, muss das Abgabedatum auf der Packung notiert werden. Denn: hat beispielsweise der Nuvaring die Apotheke verlassen, können Kundinnen das Arzneimittel maximal vier Monate verwenden. Die Lagerung sollte bei weniger als 30 Grad in der Originalverpackung erfolgen. Nach Ablauf der Frist sollte der Verhütungsring nicht mehr eingesetzt werden.

Aristo meldet für VeRi einen „entscheidenden Vorteil“, der auf „eine vom Erstanbieter unabhängige galenische Eigenentwicklung“ zurückzuführen ist. Die Stabilität der Wirkstoffe konnte in Bioäquivalenzstudien belegt werden – eine Kühlung ist vor und nach der Abgabe nicht notwendig, auch der Vermerk des Abgabedatums entfällt. In Form, Größe, Freisetzungs- und Beladungsmenge unterscheidet sich das Arzneimittel jedoch nicht zum Erstanbieter. Innerhalb von 24 Stunden werden 0,120 mg Etonorgestrel und 0,015 mg Ethinylestradiol freigesetzt. Das Generikum wird zudem als sechs-Monatspackung angeboten.

Die Verhütungsringe geben Gestagen und Estrogen verzögert ab, so soll der Körper weniger hormonellen Schwankungen unterliegen. Die Kombination soll den Eisprung verhindern und durch eine Verdickung des Zervixschleimes am Gebärmutterhals das Eindringen der Spermien erschweren.

Frauen, die sich für einen Verhütungsring entscheiden, können das Produkt selbst einsetzen und nach drei Wochen selbst wieder entnehmen. Im Anschluss folgt eine siebentägige Pause – danach wird ein neuer Ring eingesetzt. Verhütungsringe können so für Frauen, die nicht jeden Tag an die Einnahme der Pille denken wollen oder beispielsweise aufgrund von Schichtarbeit einen unregelmäßigen Lebenszyklus haben, eine Alternative sein.

Hormonelle Verhütung ist noch immer Frauensache. Die Hormonspritze für den Mann mit Testosteron und Norethisteron galt als zuverlässiges Verhütungsmittel und hätte vielen Frauen die Einnahme von Hormonpräparaten ersparen können. Schon seit Ende der 1980er Jahre hofften Frauen auf „Gleichberechtigung“ in der hormonellen Verhütung. Mitte der 90er war das Produkt für den Mann theoretisch fertig; 2001 wurde verkündet, dass es in fünf Jahren so weit ist. Nach 15 Jahren dann das vorläufige Aus – Akne, Schmerzen an der Einstichstelle, gesteigerte oder verminderte Libido, Kopfweh, Muskelschmerzen und Gewichtszunahme waren die zu erwartenden Nebenwirkungen. Zusätzlich litten etwa 17 Prozent unter emotionalen Veränderungen, fast 3 Prozent fühlten sich depressiv. Es folgte der Studienabbruch trotz verlässlicher Wirkung.

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