OTC-Hersteller

Aristo holt Klosterfrau-Chef

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Den Hexal-Gründern Thomas und Andreas Strüngmann und ihrem Pharma-Kompagnon Stephan Walz ist ein neuer Streich gelungen: Zum Jahreswechsel holen sie Hans-Georg Hoffmann an Bord. Der Jurist ist seit 1983 Mitglied der Geschäftsführung bei Klosterfrau und seit 2005 Vorsitzender des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Gerade wurde Hoffmann für weitere zwei Jahre an der Verbandsspitze wiedergewählt.

Hoffmann tritt seinen Dienst formal als Geschäftsführer bei Steiner Arzneimittel an. Das Familienunternehmen war Ende 2005 durch Strüngmann und Walz gekauft worden und ist heute Teil der Firmengruppe Aristo/Lindopharm, zu der auch Pharma Wernigerode und Esparma gehören. Mittelfristig sollen alle Firmen unter einem Dach zusammengeführt werden. Erst vor einem Jahr hatte Walz die Geschäftsführung erweitert: Der ehemalige Hexal- und Coloplast-Manager Dr.Stefan Koch verantwortet den Gesamtbereich Marketing und Vertrieb.

Hoffmann soll für die Gruppe nicht nur die juristische Seite, sondern auch den Bereich Pharmapolitik leiten - insofern war das „altersbedingte“ Ausscheiden des 65-Jährigen bei Klosterfrau für Walz ein Glücksfall: Hoffmann ist ein versierter Pharmarechtler, der bei Kölner OTC-Hersteller für die Bereiche Personal, Recht und allgemeine Verwaltung zuständig war und seit 1977 nebenher auch noch eine eigene Rechtsanwaltskanzlei betreibt.

Ganz zufällig kam der Wechsel übrigens nicht: In der ehemaligen Lichtwer-Fabrik in Berlin produziert der ebenfalls zur Aristo-Gruppe gehörende Lohnhersteller Advance heute einige der Klosterfrau-Produkte, die die Kölner 2006 nach der Insolvenz von Lichtwer übernommen hatten (Hepar SL, Jarsin, Kwai, Kaveri, Ameu, Bedan).


Zum OTC-Portfolio der Aristo-Gruppe zählen die Marken Aristochol, Carvomin, Divalol, Harntee Steiner, Imidin, Kamillan, Lindofluid, Parontal, Prosta Steiner, Sarai, Sedariston, Sinei und Sogoon. Neuester Zugang ist Profertil, ein Vitalstoffpräparat zur Behandlung der männlichen Unfruchtbarkeit.

Dass Management und Eigentümer im OTC-Markt in eine neue Gewichtsklasse aufsteigen wollen, zeigt nicht nur die aktuelle Personalpolitik: Seit Anfang Oktober wirbt Steiner mit einem TV-Spot für Sedariston - und folgt damit dem Schwesterunternehmen Sidroga/Siemens, das für die Freiwahlmarken Sidroga, Emser und Valverde zuständig ist.

Auch im Pharmabereich fährt Aristo einen strikten Expansionskurs: Im Juli hat die Gruppe den spanischen Lohnhersteller Medinsa von Grünenthal übernommen, der auf feste orale Arzneiformen spezialisiert ist und für so ziemlich jedes größere Generikaunternehmen produziert. Im Iran baut Aristo gemeinsam mit einem Partner ein komplett neues Werk; in Dubai unterhält Aristo ein Vertriebsbüro. Parallel beschäftigt sich das Management aber mit dem Geschäft auf dem Heimatmarkt: In Berlin prüft man die Unterlagen für die AOK-Ausschreibung, bei der am kommenden Montag Abgabetermin ist.

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