Generikahersteller

Aristo holt früheren Stadapharm-Chef

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Berlin -

Im Vorfeld des geplanten Wechsels von CEO Dr. Stefan Koch zu Klosterfrau baut der Generikahersteller Aristo das Management um. Für den deutschen Markt konnte mit Lothar Guske ein ehemaliger Stada-Manager gewonnen werden.

Koch war seit September 2010 Geschäftsführer bei Aristo, zunächst zuständig für den Bereich Marketing/Vertrieb. Nach dem Ausscheiden von Stephan Walz übernahm er im Frühjahr 2015 den Vorsitz der Geschäftsführung und baute die deutschen und internationalen Aktivitäten seitdem deutlich aus. Damit verbunden gab es in den vergangenen Jahren immer wieder strukturelle und personelle Veränderungen.

Nach seinem Ausscheiden soll Finanzchef Christian Jaaks die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung übernehmen. Zweiter Geschäftsführer ist Produktionschef Dr. Guido Zimmermann. Darüber hinaus wurden im Management die Positionen neu verteilt: Lothar Guske, langjähriger Geschäftsführer von Stadapharm und zuletzt für den Alpressan-Hersteller Neubourg tätig, übernimmt die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft. John Kriwet übernimmt die Leitung der Region Westeuropa, Robert Szymanski den Bereich Osteuropa.

Aristo geht auf mehrere Hersteller zurück: Lindopharm mit Sitz in Hilden wurde bereits 2001 von der Strüngmann-Familie gekauft, 2006 folgten Steiner Arzneimittel (Sedariston, Sogoon) und Pharma Wernigerode (Kamillan, Parodontal, Imidin). Die Firmen wurden 2008 zu Aristo verschmolzen. Zeitgleich wurden die Produktionsanlagen von Lichtwer in Berlin gekauft.

Den ersten großen Wachstumsschub brachten die Rabattverträge. Parallel wurde weiter zugekauft: Mit Esparma übernahm Aristo 2009 Aktivitäten in Russland und der Ukraine. Nach weniger erfolgreichen Ausflügen in den Nahen Osten wurde im Juli 2011 der spanische Lohnhersteller Laboratorios Medicamentos Internacionales (Medinsa) von Grünenthal übernommen.

Nach zweistelligen Zuwachsraten warf die Corona-Pandemie auch Aristo zurück, allerdings konnte 2020 immerhin noch ein Wachstum von 3 Prozent verzeichnet werden. Während hierzulande ein Plus von 9 Prozent auf 156 Millionen Euro erzielt werden konnte, gingen die Auslandserlöse um 12 Prozent auf 68 Millionen Euro zurück. In Spanien belastete ein Ausschreibungsstopp, in Russland eine Bevorratung im Großhandel, in Polen eine gesunkene Nachfrage. Nur in Großbritannien konnte das Geschäft ausgebaut werden. Die Lohnherstellung lag stabil bei 42 Millionen Euro. In diesem Jahr soll der Rückstand mehr als nur aufgeholt werden.

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