Konkurrenz für Dekristol 20.000 I.E (Colecalciferol, Mibe): Aristo hat mit Colecalciferol Aristo 20.000 I.E. ein hoch dosiertes Präparat mit Vitamin D auf den Markt gebracht.
Colecalciferol Aristo 20.000 I.E. ist zu 50 Weichkapseln in der Wirkstärke 500 μg (entsprechend 20.000 I.E. Vitamin D3) verfügbar. Das Arzneimittel kann zur Initialbehandlung eines symptomatischen Vitamin-D3-Mangels bei Erwachsenen angewendet werden. Die hochdosierte Substitution erfolgt einmal wöchentlich zu einer Mahlzeit. Bei indikationsgerechter Verordnung ist das verschreibungspflichtige Arzneimittel voll erstattungsfähig. „Die Neuzulassung erfolgte bei positiver Nutzen-/Risikobewertung unabhängig vom Erstanbieter“, schreibt Aristo. Das Generikum ist auch für Menschen mit Erdnuss- oder Soja-Allergie geeignet.
Die Substitution mit hochdosiertem Vitamin D3 setzt eine Bestimmung des Vitamin-D-Wertes im Serum voraus. Eine Behandlung ist ab einem Wert von < 30 ng/ml angezeigt. Studien zeigten, dass zwischen 60 und 75 Prozent der Erwachsenen hierzulande einen Mangel aufweisen. Laut Aristo liegt der Zielwert einer Substitution bei 100 ng/ml. Auch eine dauerhafte Einnahme ist möglich, vorausgesetzt die Laborwerte werden regelmäßig durch den Arzt dokumentiert. Vor allem Patienten mit Niereninsuffizienz sollten sich regelmäßigen Blut- und Urinuntersuchungen unterziehen.
Vitamin D3 ist die Vorstufe eines Hormons. Colecalciferol zählt zu den Secosteroiden und wird über Zwischenstufen zum Hormon Calcitriol, der physiologisch aktiven Form des Vitamin D, das eine zentrale Rolle zur Regulierung des Calcium- und Phosphatstoffwechsels spielt. Vitamin D3 unterstützt die Knochen in der Aufnahme von Calcium und Phosphat und sorgt somit für gesunde starken Knochen und wirkt einer Osteoporose entgegen. D3 hemmt die Bildung des Parathormons, das den Knochenabbau fördert. Eine hohe Knochendichte senkt das Frakturrisiko. Außerdem fördert D3 über die Bildung von Zytokinen die Muskelentwicklung. Vitamin D3 werden auch immunmodulierende Eigenschaften zugesprochen.
Der Körper kann Vitamin D3 mit Hilfe des Sonnenlichtes dank der UVB-Strahlung selbst bilden. Über die Nahrung werden nur 10 Prozent des Bedarfs aufgenommen. Eine natürliche Quelle sind vor allem fette Fische. Im Winterhalbjahr kann der Körper auf die Vitamin D-Reserven im Fett- und Muskelgewebe zurückgreifen. Als adäquate Vitamin-D-Versorgung gelten Serumwerte von mehr als 50 ng/ml (25-Hydroxy-Colecalciferol). Bei weniger als 30 ng/ml liegt ein Mangel vor.
Die Einnahme anderer Medikamente kann sich auf den Vitamin-D-Spiegel auswirken. Antiepileptika sorgen für einen verstärkten Abbau des Stoffes, Glucocorticoide können zu einem Mangel führen. Gleichzeitig kann die Substitution auch Arzneimittelwirkungen verstärken oder Nebenwirkungen reduzieren: Biphosphonate (Alendronat) und Aromatasehemmer (Anastrazol) können Knochen- und Gelenkbeschwerden verursachen, die durch Vitamin D abgeschwächt werden. Statine (Simvastatin) verursachen muskuläre Beschwerden – Vitamin D3 verringert sie.
Dekristol mit 20.000 I.E. ist seit Februar 1991 gelistet. Unter der Dachmarke sind auch geringere Dosierungen wie 500 I.E. oder 1000 I.E. erhältlich. Das hochdosierte Vitamin D3 ist aktuell für 36,95 Euro erhältlich. Aristo liegt mit 29,95 Euro preislich unter dem Erstanbieter.
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