Gesundheits-Apps

Apple Watch entdeckt 2000 Herzerkrankungen

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Berlin -

Apple und die US-Universität Stanford haben in ihrer gemeinsamen Herzstudie 2000 neue Erkrankungen festgestellt. 420.000 Verbraucher hatten sich seit November 2017 an der Untersuchung beteiligt – knapp 0,5 Prozent der Probanden hatten also Herzerkrankungen, von denen sie erst durch die Apple Watch erfahren haben. Es sei die größte jemals durchgeführte Studie ihrer Art gewesen, gab Apple bekannt.

Zweck der Studie war es, festzustellen, ob eine mobile App dazu geeignet ist, Vorhofflimmern zu erkennen. Das ist den Studienleitern zufolge gelungen. „Die Ergebnisse der Apple-Herzstudie verdeutlicht die potentielle Rolle, die innovative digitale Technologie dabei spielen kann, eine Gesundheitsversorgung mit genaueren Vorhersagen und besserer Prävention zu erreichen“, sagte Lloyd Minor, Dekan der Stanford School of Medicine bei der Vorstellung der Ergebnisse auf einer Kardiologie-Konferenz in New Orleans.

Vorhofflimmern sei „nur der Beginn, denn diese Studie öffnet die Tür für weitere Untersuchungen zu tragbaren Technologien und wie sie genutzt werden können, um Krankheiten zu verhindern, bevor sie zuschlagen“, so Minor. Die Studienteilnehmer mussten eine Apple Watch der Reihen 1,2 oder 3 sowie ein iPhone besitzen und dort die App Apple Heart Study herunterladen, die über eine Dauer von acht Monaten die Ergebnisse aus der Smartwatch auswertete. Entdeckte sie Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus, erhielten die Nutzer eine Benachrichtigung, eine Online-Sprechstunde zu vereinbaren. Dies geschah 2000 mal. Die Ärzte dort verordneten daraufhin ein Langzeit-EKG.

Bei einem Drittel der Untersuchten habe sich dann gezeigt, dass sie unter Vorhofflimmern leiden. Der Rest leide unter anderen Herzrhythmusstörungen und -erkrankungen. „Wir sind erfreut zu sehen, dass die Apple Watch noch mehr Vebrauchern hilft und werden in der Zukunft weiter für medizinische Forschung mit der wissenschaftlichen Community zusammenarbeiten“, kündigte Apples Gesundheitschef Sumbul Desai an.

Im Januar hatte Apple-Chef Tim Cook eine ähnliche Studie angekündigt. In Kooperation mit Johnson & Johnson soll später in diesem Jahr eine großangelegte Studie durchgeführt werden, bei der der Einfluss der Apple Watch auf die Erkennung von Herzrhythmusstörungen bei über 65-Jährigen erfasst werden soll. Ein regelmäßiges Monitoring der mittels eines optischen Herzsensors und einer im Dezember 2018 gestarteten EKG-App erhobenen Daten soll dabei helfen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere mit Herzrhythmusstörungen assoziierte Ereignisse besser zu verhindern.

Der strauchelnde IT-Gigant schielt schon seit längerem auf den lukrativen US-Gesundheitsmarkt. Ebenfalls im Januar gab Apple eine Zusammenarbeit mit der Apothekenkette CVS bekannt. Kernstück ist die App Attain. Erhältlich ist die App für die Apple Watch ab dem Frühjahr für Kunden von Aetna, dem Krankenversicherer, den CVS vergangenes Jahr für 68 Milliarden Dollar geschluckt hat.

Alter, Geschlecht und Gewicht sind auf der App quasi vorinstalliert, sie werden automatisch aus den Versichertendaten von Aetna in die App geladen. Darauf aufbauend können Anwender ihre Gesundheits- und Aktivitätsdaten tracken lassen, um dafür nicht nur personalisierte Empfehlungen zu erhalten, sondern vor allem Boni beim Kauf in CVS-Apotheken. Halt dich gesund und es wird billiger, dich gesund zu halten, so die Logik. Wie hoch die Rabatte sind und auf welche Produkte oder Dienstleistungen genau es sie geben soll, hat Aetna noch nicht erklärt. Außerdem erinnert die App ihre Nutzer, wenn Verordnungen auslaufen oder Impferneuerungen anstehen. Die Konkurrenten Microsoft und Walgreens hatten kurz zuvor eine ähnliche Kooperation angekündigt.

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