Apomondo, eRixa, Medicheck und Scanacs

„Apotheker können jetzt Homeoffice machen“

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Berlin -

Apomondo und eRixa kooperieren: Das Telepharmazie-Tool und der E-Rezept-Dienst sollen noch im ersten Quartal aneinander angeschlossen werden. Apotheken sollen damit innerhalb der Plattform nicht nur Fernberatung durchführen, sondern auch Rezepte und Medikationspläne einsehen können. Damit haben Apomondo, eRixa, Medicheck und Scanacs nun ihre vier Dienste integriert. „Das ermöglicht Apothekern künftig auch Homeoffice und mobiles Arbeiten“, sagt Apomondo-Mitgründerin Margit Schlenk.

„Wir sind die ersten, die dieses Package anbieten“, so Schlenk, die selbst zwei Apotheken in Nürnberg und Neumarkt betreibt. „Durch unsere Zusammenarbeit können Apotheker künftig die ganze Patient Journey digital abbilden, von der Verordnung bis zum Botendienst. Das ermöglicht nicht nur Apothekern die Flexibilität, prinzipiell von überall aus arbeiten zu können, sondern bietet auch einen großen Mehrwert für Patienten, die nicht mobil sind oder aber in Quarantäne.“

Denn künftig sollen Apomondo-Nutzer durch die Anbindung von eRixa vollen Zugriff auf deren elektronische Rezepte haben, sie also auch während der telepharmazeutischen Beratung einsehen, bearbeiten und bedienen können. Damit werde für Patienten auch die eigene ärztliche Rezepthistorie jederzeit einsehbar. „Das schafft Ordnung und Struktur in einem Bereich, der vor allem für chronisch Erkrankte und deren betreuende Ärzte unübersichtlich erscheinen kann“, so eRixa. Aus kundenorientierter Sicht werde mit der Kooperation ein gesamtheitlicher Ansatz verfolgt, der Menschen übergreifend von der Kontaktaufnahme mit einer Apotheke im Umkreis bis hin zur kompetenten Beratung im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ermöglicht. Dazu hatte Apomondo erst im Dezember das AMTS-Tool Medicheck der Avoxa-Tochter Pharma4U eingebunden. Im ersten Schritt soll nur ein Button in der Benutzeroberfläche auf die Login-Seite von Medicheck weiterleiten, im zweiten Schritt dann noch während des ersten Quartals ein Single Sign-on eingeführt werden, um Apomondo und Medicheck parallel zu verwenden.

Sicherheit vor Retaxationen soll die am Dienstag verkündete Kooperation mit Scanacs bieten: Die Webplattform bietet bereits die Möglichkeit, den Befreiungs- und Zuzahlungsstatus eines Patienten in Echtzeit am HV ermitteln. Die dafür notwendigen Daten erhält Scanacs nach eigenen Angaben direkt von den kooperierenden Krankenkassen, darunter bereits TK, Barmer und AOK Plus. „Gerade in der telepharmazeutischen Beratung ist es ein großer Zusatznutzen, mit Scanacs einen starken Partner in der Kommunikation zwischen Apotheke und Krankenkasse an der Seite von Apomondo zu haben“, sagt Schlenk.

Der Viererpakt aus Apomondo, eRixa, Medicheck und Scanacs nimmt deshalb für sich in Anspruch, als erstes die gesamte Apotheker-Patienten-Beziehung digitalisiert zu haben. „Gerade in Hinblick auf die vielen Insellösungen und der E-Rezept-Pflicht ab 1. Januar 2022 bieten wir allen Akteuren des Gesundheitswesens frühzeitig ein Tool an, mit dem sie die Anforderungen umsetzen und ihre Handhabung mit digitalen Lösungen vereinfachen können – insbesondere bei der Betreuung von Angehörigen schon während der Corona-Krise“, erklärt Stefan Odenbach von eRixa.

Schlenk betont insbesondere, dass die neuen Möglichkeiten keineswegs eine Entwertung der Präsenzarbeit bedeuten – im Gegenteil: „Es ist sehr wichtig, zu betonen, dass diese Leistungen nur von Vor-Ort-Apotheken erbracht werden und nicht etwa in Callcenter ausgelagert werden können. Das ist berufsrechtlich ganz klar geregelt.“ Die praktische Anwendung des Telepharmazietools bringt Schlenk den Anwendern selbst bei: Bereits seit vergangenem Sommer bietet sie über die IHK Nürnberg die Weiterbildung zum zertifizierten Tele-Apotheker und Tele-PTA.

Auch die datenschutzrechtliche Sicherheit ist ganz klar gegeben – und das ist nun auch zertifiziert: eRixa trägt seit Anfang des Jahres das „Trusted App“-Siegel von Appvisory, nachdem Mediatest das Tool nur wenige Wochen zuvor noch unter zweifelhaften Bedingungen verrissen hatte. Apomondo und eRixa sind dabei aber keine exklusive Partnerschaft eingegangen. Beide Unternehmen haben ihre Fühler bereits in der Vergangenheit auch in andere Richtungen ausgetreckt. So vertreibt auch Wave Apomondo bereits seit Oktober und eRixa ist seit November an Apotheken.de angebunden.

 

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