Parfümeriekette wirbt für OTC und Kosmetik

Apothekenmarken bei Douglas: Das sagen die Hersteller

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Berlin -

Arzneimittel gehören nach der Übernahme von Disapo zum Standardsortiment von Douglas. Auf der Plattform der Parfümeriekette sind die Apothekenmarken integriert. Die Hersteller von OTC-Marken und Apothekenkosmetik reagieren unterschiedlich auf den neuen Vetriebspartner und dessen großangelegte Werbekampagne für die „Apothekenprodukte des Apotheken-Partners“.

Die Hersteller von Apothekenkosmetik betonen den Fokus auf die Vor-Ort-Apotheken: Beim Marktführer Eucerin beobachtete man schon lange, dass Douglas auf den Verkauf der Dermokosmetik von Beiersdorf abzielte. „Bereits seit Ende 2020 agiert Douglas.de als Marktplatz mit dem Ziel u.a. apothekenexklusive Dermokosmetik anzubieten. Bisher kooperierte Douglas mit der Versandapotheke Eurapon, der tatsächliche Verkauf der Produkte erfolgte über Douglas selbst. Eucerin wird nur selektivvertragskonform an Apotheken verkauft und daher hat Beiersdorf in diesem Konstrukt eine Zusammenarbeit abgelehnt“, sagt Enno Martini, Geschäftsführer Pharmacy.

Disapo mit Selektivvertrag

Doch die rechtliche Situation habe sich mit dem Kauf von Disapo verändert: Die niederländische Versandapotheke sei ein „selektivvertragskonformer Kunde von Beiersdorf“. Die apothekenexklusiven Produkte würden nun von Disapo verkauft. „Dieses Marktplatzmodell ist nicht neu, sondern eine Marktvariante ähnlich der Plattformen wie gesund.de und IA.de. Dieses Modell ist selektivvertragskonform und sich diesem zu verschließen würde heißen, sich allen Digitalisierungsmöglichkeiten der stationären Apotheke zu verschließen“, so Martini.

Beiersdorf betont, dass die stationäre Apotheke für Eucerin im Mittelpunkt stehe. Das werde täglich durch den Außendienst, diverse Trainingsmaßnahmen oder der aktuellen APOTHEKENTOUR bewiesen. Die Vor-Ort-Apotheke sei „der Anker unseres Handelns“. Daher gelte es, „gemeinsam noch stärker diejenigen Marktplatzmodelle, welche die stationäre Apotheke an der Digitalisierung teilhaben lassen, zu fördern und weiterzuentwickeln“.

L’Oréal: Keine Materialien für Douglas

Auch L’Oréal distanziert sich von Douglas. Die Parfümeriekette wirbt etwa über soziale Netzwerke für das Angebot von La Roche-Posay und CeraVe. Alexander Freier, Geschäftsführer Vertrieb bei Cosmétique Active Deutschland betont, dass die Parfümeriekette keine Materialien zur Verkaufs- oder Beratungsunterstützung von dem französischen Konzern erhalte. „Auch nicht für die aktuell laufende Media-Kampagne. Unsere Marken sind im TV-Spot nicht integriert.“

Der Schwerpunkt sei und bleibe die Stärkung der stationären Apotheke und die Bekämpfung des Graumarktes. „Hierbei ist für uns essentiell, insbesondere die Sicherstellung der Beratungsqualität unserer Marken über unseren selektiven Depotvertrag und Präsenz von Apothekern vor Ort zu gewährleisten.“ Der „absolute Fokus liegt weiterhin in der Unterstützung der lokalen Apotheken mit Schulungen, Medien und Verkaufsanimationen. Auch unsere prominente Präsenz bei der Apothekentour unterstreicht diese Priorität.“

Avène sieht Chancen

Bei Pierre Fabre sieht man auch Vorteile: „Pierre Fabre Dermo-Kosmetik sieht hier – unter Einhaltung aller Richtlinien – eine Kooperation als zukunftsweisend“, sagt Avène-Vertriebsleiter Joachim Zahradnik. Douglas sei mit der Übernahme von Disapo ein „weiterer Partner im Apothekenmarkt“. Durch den Zugang der Douglas-Kund:innen zum Apothekenmarkt werde der Bekanntheitsgrad der OTC-Marken weiter steigen. „Das kann auch ein großer Vorteil für die stationären Apotheken sein. Im Vordergrund unserer Aktivitäten stehen für Pierre Fabre Dermo-Kosmetik weiterhin die Apotheken, die wir im vollen Umfang mit besonderen Aktionen, vielfältigen Fortbildungsangeboten und Merchandisingmaterialien unterstützen.“

GSK freut sich

Die OTC-Anbieter, die in der aktuellen Werbekampagne gezeigt werden, bewerten die Übernahme positiv: „Mit Douglas haben wir nicht nur einen neuen und attraktiven Online-Vertriebskanal für GSK Consumer Healthcare und unsere Top-Marke Voltaren hinzugewonnen, sondern vor allem einen hochgeschätzten Partner“, sagt Katrin Bengler, Senior Brand Managerin Schmerz. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit einem der wohl etabliertesten und bekanntesten Player im deutschen Einzelhandel, der seine erfolgreiche Omnichannel-Positionierung stetig weiterentwickelt.“

Sanofi offen für neue Player

Sanofi betont, dass die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit den OTC-Produkten des Konzerns weiterhin im Vordergrund stehe. „Daher sind wir den öffentlichen Apotheken als Partner am stärksten verbunden. Dazu gehört auch, dass neue Omni Kanal Lösungen, wie sie zum Beispiel gesund.de anbietet, ermöglichen, den Konsumenten mit wenigen Klicks von ihrer Vor-Ort-Apotheke zu Hause beliefert zu werden. Und dies schneller als jede E-Commerce Apotheke liefern kann“, sagt eine Unternehmenssprecherin. „Darüber hinaus verschließen wir uns nicht den neuen Playern auf dem Markt wie etwa Douglas, die mit ihrer Plattform Konsumenten in Europa mit Kosmetika beliefern und nun auch Consumer Healthcare Produkte vertreiben, so auch OTC-Produkte von Sanofi.“

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