Produkte für Sonnenschutz liegen im Trend. Auch das Apothekensortiment wird bei Kunden immer beliebter. Die Hersteller reagieren und bauen ihr Angebot aus. Es herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb, der sich auch in den Preisen niederschlägt. Beiersdorf will sich mit einer neuen Anti-Age-Linie von der Konkurrenz abgrenzen. Auch Newcomer wie die neue Sonnen-Hautmilch von Linola wollen etablierten Marken wie Ladival Anteile abspenstig machen. Der Branchenprimus wehrt sich mit eigenen Neueinführungen.
Sonnencremes sollen längst nicht mehr nur schützen und eine angenehme Textur haben; Fluids und Sprays gehören zum Standard. Die neuen Produkte sollen auch schön machen. Deshalb setzen Kosmetikhersteller auf getönte und mattierende Cremes und Fluids. Auch Präparate mit sogenannten Melanin-Aktivatoren sollen den natürlichen Bräunungsprozess anregen.
Beiersdorf bietet seit 1992 Sonnenschutz von Eucerin an. Der Hamburger Kosmetikkonzern hat keine Produkte mit einem niedrigeren Sonnenschutzfaktor als 30 im Sortiment. Profitieren kann der Hersteller von den Erfahrungen mit der Drogeriemarke Nivea, die in den 1950er Jahren auf den Markt kam. 2009 wurde die Sonnenschutzserie der Apothekenkosmetik neu aufgelegt – mit dem Fokus Gesicht.
Etwa ein Drittel der Sonnenschutzprodukte in Apotheken entfallen auf das Segment Gesichtspflege – Tendenz steigend. Eucerin hat fünf verschiedene Produkte auf dem Markt, neu in dieser Saison sind die getönten CC-Cremes sowie eine Anti-Age-Reihe des Fluids mit Hyaluronsäure. Auch für Neurodermitiker, Kunden mit Sonnenallergie und empfindliche Kinderhaut hat der Hersteller Produkte im Sortiment.
Auch Branchenprimus Ladival stellt sich breiter auf. Die Stada hat bei der Sonnenschutzmarke von jeher auf Verbraucher mit empfindlicher Haut sowie Allergiker gesetzt, musste zuletzt aber Anteile abgeben. Mit einer neuen Linie für trockene Haut sollen Kunden zurückgewonnen werden. Auch den kosmetischen Bereich spart der Platzhirsch aus Bad Vilbel mit einem Anti-Aging-Produkt nicht aus, bietet dieses jedoch für Kunden mit reifer Haut an. Für beautyaffine Kunden bietet das Tochterunternehmen Stadavita seit vergangener Saison die schweizerische Marke Swyss Sun an.
Vichy hat eine neue Bronze-Serie im Sortiment, die eine schützende und feuchtigkeitspflegende Formel samt Melanin-Aktivator enthält und dadurch den natürlichen Bräunungsprozess anregen soll. Um einen Selbstbräuner handelt es sich bei den neuen Produkten von Idéal Soleil laut Firmenangaben aber nicht.
Bei der Schwestermarke La Roche-Posay bleibt L'Oréal beim medizinischen Fokus. Doch auch bei Anthelios wird bei neuen Präparaten der pflegende Effekt betont. Zudem wurden getönte mattierende Cremes und Fluids aufgenommen. Die Marke wird in Apotheken bis Ende Juli mit einem Sofortrabatt von acht Euro beworben, wenn Kunden zwei Produkte kaufen. Die Nummer 2 im Markt konnte zuletzt Anteile gewinnen.
Den Preiskampf eröffnet hat Galderma. Der Düsseldorfer Hersteller hat bereits im April über Versandapotheken für Daylong geworben: Medpex bot Kunden bis Ende Mai eine Packung mit 100 ml bei der nächsten Bestellung kostenlos an. Die Auflage war auf eine Menge von 1500 Stück beschränkt und die Produkte nur bis September haltbar. Die Sonnenschutzmarke gibt es für Kunden mit sensibler, sonnenempfindlicher und fettiger Haut. In Offizin-Apotheken wird aktuell in einer „2+1-Aktion“ beim Kauf von zwei Daylong-Produkten eine Gratispackung mit 50 ml abgegeben.
Dr. August Wolff bietet in Apotheken unter der Dachmarke Linola eine neue Sonnen-Hautmilch an und bleibt der medizinischen Ausrichtung treu. Das Produkt ist nur mit Lichtschutzfaktor 50 erhältlich und laut Hersteller für empfindliche, trockene und zu Neurodermitis neigende Haut sowie Babys und Kleinkinder geeignet. Auch La Mer ist seit diesem Jahr mit Sonnenschutz in Apotheken vertreten.
Auch die Randsegmente sind bereits besetzt. Das Medizinprodukt Actinica von Galderma zielt auf Menschen, die ein erhöhtes Risiko für hellen Hautkrebs haben, der durch die Einwirkung von UV-Licht verursacht wird. Der spanische Hersteller Isdin brachte mit Eryfotona ein Konkurrenzprodukt auf den Markt, das durch die Serie FotoUltra ergänzt wird.
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