Beim schweizerischen Kosmetikhersteller Rausch gibt es einen Generationswechsel: Marco Baumann zieht sich aus der operativen Leitung zurück und übergibt an die vierte Generation – seinen Sohn Lucas. Der neue Unternehmenschef will mit einer neuen digitalen Strategie eine jüngere Zielgruppe gewinnen.
Der 70-jährige Baumann trat 1968 in das Familienunternehmen ein und war im Innen- und Außendienst tätig. Sein Vater, Josef Baumann-Widmer, hatte die 1890 gegründete Firma 1949 vom deutschen Friseurmeister Josef Wilhelm Rausch gekauft. 1975 übertrug der Vater seinen beiden Söhnen Marco und Dr. Alexander Baumann das Unternehmen, das danach in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde.
Lucas Baumann leitet seit 2012 das Marketing. Im vergangenen Jahr war der Betriebswirt für den Relaunch anlässlich des 125-jährigen Firmenjubiläums verantwortlich. Im hart umkämpften Kosmetikmarkt will der 37-Jährige das Sortiment künftig noch deutlicher von Wettbewerbern differenzieren. Eine digitale Strategie soll auf den wichtigsten Ebenen des Unternehmens umgesetzt werden, um junge Kunden zu gewinnen.
Sein Vater zieht sich nicht komplett zurück: Er bleibt Markenbotschafter für das Unternehmen und Präsident des Verwaltungsrates, dem auch seine beiden Söhne Lucas und Tom Baumann angehören. Der 70-Jährige will sich künftig verstärkt auf den Export konzentrieren. Das Unternehmen verkauft die Produkte in 27 Länder.
Rausch beschäftigt rund 160 Mitarbeiter, den Großteil am Firmensitz in Kreuzlingen am Bodensee. Dort sind auch die Bereiche Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb angesiedelt. Rausch ist laut eigenen Angaben der führende schweizerische Hersteller für Haar- und Körperpflege mit Kräuterextrakten.
Das Sortiment umfasst rund 70 Präparate, darunter auch Stylingprodukte, Nahrungsergänzungsmittel für Haut, Haar und Nägel sowie Präparate zur Läusebehandlung. Die Pflegeprodukte sind nicht apothekenexklusiv sondern auch in Drogerien, Parfümerien, Kaufhäusern sowie in der Schweiz in Friseursalons erhältlich.
Hierzulande gehört Rausch nicht zur Top-10 im Bereich Apothekenkosmetik. Im vergangenen Jahr wurde laut IMS-Zahlen in der Offizin ein Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AvP). Während die Verkäufe Vor-Ort nur leicht zunahmen, konnten die Versandapotheken mit einem Plus von 8 Prozent deutlich punkten.
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