Der Großhändler Alliance Healthcare möchte seine Apothekenkooperation Vivesco in Alphega umbenennen. Doch naturgemäß sind nicht alle Mitglieder davon begeistert. Jetzt soll eine Art Urabstimmung durchgeführt werden: Nur wenn sich 75 Prozent der Partnerapotheken für Alphega aussprechen, wird schon im Juli umgeflaggt. Ansonsten vermutlich später.
Bei einer Gesellschafterversammlung am 25. März sollen die Vivesco-Mitglieder über den Namen ihrer Kooperation abstimmen. Kommt keine Dreiviertel-Mehrheit unter den anwesenden Apothekern zu Stande, bleibt es vorerst bei Vivesco. Entscheidend wird daher auch sein, wie viele Apotheker nach Frankfurt kommen.
Vivesco-Geschäftsführer Oliver Prönnecke tourt derzeit noch durch die Lande und wirbt an der Basis für das neue Konzept. Der Alliance-Außendienst setzt in Einzelfällen zusätzliche Anreize: Den Apothekern sollen demnach bessere Konditionen bei der neuen Kooperation versprochen worden sein.
Doch auch wenn sich keine Mehrheit für Alphega findet, ist das Schicksal von Vivesco wohl besiegelt. Dem Vernehmen nach würde Alliance als Plan B die bestehenden Verträge vielleicht schon zum Jahresende kündigen und dann 2015 mit Alphega einen Neustart machen.
Nach der Übernahme der Anzag durch Alliance Healtcare war es absehbar, dass nicht nur die Traditionsmarke des Großhändlers ersetzt werden würde. Boots-Chef Stefano Pessina hat auch in anderen Ländern übernommene Großhändler und angeschlossene Apotheken beizeiten umgetauft. Und der Markenname für die nicht konzerneigenen Kooperationen ist nun einmal Alphega.
Nachdem die Vivesco-Apotheker bei der Jahrestagung der Markenpartner Ende 2013 in Monaco noch vertröstet wurden, wird gegenüber den Mitgliedern mittlerweile Klartext gesprochen. Ziel ist, dass möglichst viele der rund 1100 Vivesco-Apotheker sich in Alphega umbenennen.
Die ersten Alphega-Apotheken hatten 2001 in Frankreich geöffnet. Weitere folgten in Großbritannien, Spanien, Italien, Russland und Tschechien. Heute gibt es rund 4700 Mitgliedsapotheken.
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