Sanacorp betreibt mit „meine apotheke“ (mea) und den Partner-Apotheken selbst Kooperationsformate. Die Äußerungen Benders sieht man in Planegg als Angriff auf dieses Modell: Sowohl die Genossenschaft als Einkaufskooperation als auch das Konzept mea basierten auf Freiwilligkeit und sind keinesfalls verpflichtend für Apotheken, so Sanacorp. Man lege großen Wert darauf, dass die kooperierenden Apotheken rechtlich und wirtschaftlich selbstständig blieben. Ein Ausstieg aus einer derartigen Vermarktungsgemeinschaft ist schnell und unkompliziert möglich.

„Dass Frau Bender das mit Apothekenketten in einen Topf wirft, hat uns mehr als erstaunt“, sagte Lang. Die Stärke einer Genossenschaft liege gerade darin, durch die Kooperation die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Marktteilnehmer zu stärken. „Ohne genossenschaftliche Selbsthilfe wäre in vielen Wirtschaftsbereichen eine Anbietervielfalt wie sie heute existiert weder möglich noch denkbar“, so Lang.

Auch bei anderen Großhändlern war Benders Aussage auf Unverständnis gestoßen: „Ich kann die Aussage von Birgitt Bender überhaupt nicht nachvollziehen“, sagte Hanns-Heinrich Kehr, Geschäftsführer von Pharma Privat. Kooperationen unterstützten und berieten inhabergeführten Apotheken lediglich in einigen Bereichen, um sie im Wettbewerb optimal zu positionieren.

„Das hat rein gar nichts mit einer wirtschaftlichen Abhängigkeit zu tun wie sie bei einer Apothekenkette gegeben wäre“, betont Kehr. Zu Pharma Privat gehört die Apothekenkooperation „A-Plus“. „Frau Bender ist jederzeit herzlich eingeladen, sich bei uns zu informieren, wie Kooperationen zwischen Selbstständigen funktionieren."