Der Apothekenverbund Maxmo steuert die ersten Kaufland-Standorte an. Die Kooperation mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen will bis Ende des Jahres in Hagen und Menden zwei neue Apotheken gründen. Bisher gehören 17 Apotheken zu Maxmo, zehn davon befinden sich in Real-Märkten, Einkaufs- oder Ärztezentren. Für die Kaufland-Standorte werden derzeit auch zwei Lizenznehmer gesucht.
Mit Kaufland betritt der Verbund Neuland. Bei den neuen Standorten hat Maxmo-Geschäftsführer Oliver Dienst nach eigenen Angaben auf faire Bedingungen geachtet: Die Miete sei so verhandelt worden, dass sich der Standort wirtschaftlich rechne, die Mindest-Öffnungszeiten lägen zwischen 9 und 20 Uhr. „Wir haben nicht die typischen Kaufland-Vereinbarungen abgeschlossen“, so Dienst, der selbst drei Maxmo-Apotheken betreibt und sich innerhalb des Verbunds auch um den Einkauf kümmert.
Die neuen Maxmo-Apotheker werden bei der Neugründung von der Systemzentrale an die Hand genommen: Das Warenlager wird zunächst vom Großhandel finanziert, der Apotheker muss es später abzahlen. Auch die komplette Einrichtung oder EDV-Anlage wird von Maxmo organisiert.
Mietverträge über das Inventar gebe es jedoch nicht, der Apotheker müsse alles selbst zahlen. Der Verbund bietet aber auch ein Finanzierungskonzept: Man sei mit mehreren Banken in Kontakt, darunter die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, so Dienst. Für eine „schlüsselfertige“ Maxmo-Apotheke müssten die Pharmazeuten 500.000 Euro einplanen. Ein Startkapital ist jedoch nicht vonnöten.
Finanzierung, Inventar, Lagerbefüllung – Maxmo hilft an vielen Stellen, Dienst zufolge aber ohne eigene Beteiligung: „Wir sind finanziell nicht involviert“, betont Dienst. Die Partnerschaft sei transparent. „Mit Strohmännern haben wir nichts zutun.“Der Verbund kassiert demnach nur für das einheitliche Einkaufs- und Marketingkonzept. Zunächst werden einmalig 5000 Euro* als Aufnahmegebühr fällig. Monatlich kommt eine Pauschale von 1500 Euro pro Apotheke hinzu. Dafür werden die Mitglieder bei Aktionen unterstützt, erhalten Flyer oder andere Werbeträger.
Wie viele Konkurrenten verhandelt Maxmo auch Einkaufskonditionen: Derzeit hat Dienst für die Gruppe mit Phoenix und Sanacorp sowie rund 50 Herstellern eigene Konditionen vereinbart.
Der Verbund geht auf die 1988 eröffnete Max & Moritz Apotheke von Oliver Diensts Vater Reinhard in Mönchengladbach zurück. In den folgenden Jahren nahmen der Apotheker und seine beiden Kinder Daniela und Oliver weitere Apotheken in der Region in Betrieb. Seit 2008 firmieren die damals fünf Apotheken der Familie unter dem Namen Maxmo. Alle Standorte erhalten seither einen einheitlichen Auftritt.
Im Januar 2010 – der Familienverbund ist mittlerweile auf neun Standorte in Nordrhein-Westfalen gewachsen – tritt das erste Mitglied außerhalb der Familie ein: Steffen Kuhnert, bis dato Filialleiter der Maxmo-Apotheke im Stadtcenter Düren, übernimmt den Standort als neuer Inhaber und erster Lizenzpartner.
Dann geht es Schlag auf Schlag: Maxmo konzentriert sich immer mehr auf Standorte in Einkaufszentren. Im Herbst 2010 wird die zweite Lizenzapotheke in einem Real-Markt in Grevenbroich eröffnet. Anfang 2011 findet Maxmo in Düren in einer Filiale der Einzelhandelskette einen Standort. Ein Jahr später zieht Maxmo in einen Kölner Real-Markt ein.
Im September 2012 öffnet ein Lizenzpartner in einem Detmolder Real. In Rheinland-Pfalz wird im Dezember im Real in Mülheim-Kärlich bei Koblenz die erste Maxmo-Apotheke fertig gestellt. Die jüngste Apotheke im Verbund ist die Apotheke am Neumarkt in Neuss, die im Januar dieses Jahres mit einer neuen Besitzerin umgeflaggt hat.
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*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hatte es geheißen, eine einmalige Aufnahmegebühr von 1000 Euro sowie eine monatliche Gebühr von 500 Euro, korrekt sind 5000 Euro beziehungsweise 1500 Euro. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
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